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Christel Grommel | am

Not in der ASP-Sperrzone: Warum Tönnies und andere nicht schlachten

Im ASP-Restriktionsgebiet im Emsland und der Grafschaft verschlimmert sich die Lage. Warum wird nicht geschlachtet?

Solange das Restriktionsgebiet in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim Bestand hat (nach aktuellem Stand bis zum 14. Oktober), ist eine Vermarktung der Schlachtschweine und Ferkel sehr schwierig. Tiere müssen untersucht und das Fleisch behandelt (meistens erhitzt) werden. Dazu kommen noch genehmigungsrechtliche und logistische Hürden. Jeder Schritt muss mit allen Beteiligten abgestimmt werden.

Warum zögern die Schlachtbetriebe?

Der Hauptgrund für die fehlende Abnahme der Schweine seitens der Schlachtbetriebe ist Verarbeitung und Fleischabsatz. Zum einen machen die überzogenen Behandlungsvorgaben das Fleisch schwer verkäuflich und zum anderen wird dieses unbedenkliche Fleisch völlig ungerechtfertigt stigmatisiert. Ohne Absatzmöglichkeiten halten sich die Schlachtbetriebe zurück. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) stellte trotzdem eine klare Forderung an die Schlachtbetriebe: „In dieser Notsituation der Schweinehalter verlangen wir trotzdem von den Schlachtunternehmen, weit mehr zu schlachten – und zwar jetzt! Auch, wenn das Fleisch zunächst ins Kühlhaus gehen muss, weil die weitere Verarbeitung unklar ist“, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.

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Tönnies bezieht Stellung

Die Tönnies-Gruppe bezog auf eine Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ hin Stellung, warum an dem zum Großkonzern gehörenden Schlachthof Weidemark in Sögel keine Schweine aus der ASP-Sperrzone geschlachtet werden. „Sögel ist einer unserer wichtigsten Standorte für Tierwohl- und Qualitätsprogramme, auch im Ausland. Durch die Schlachtung von Tieren aus den Schutzzonen würden aber Export-Genehmigungen wegfallen. Daher ist Sögel bei den Überlegungen außen vor“, berichtet Unternehmenssprecher Fabian Reinkemeier. Die Tönnies-Gruppe nehme aber Schweine aus der Sperrzone am Standort in Kellinghusen auf. Reinkemeier forderte pragmatische Lösungen von der Politik, unter anderem für die Vermarktung.

Mit Material von dpa, NOZ, ISN

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