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Peine: Wolf greift Pferd an - Stute eingeschläfert
Im Landkreis Peine hat ein Wolf eine Stute angegriffen. Das Pferd wurde so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste.
In Rietze im Landkreis Peine hat ein Wolf eine Tinker-Stute auf einer Weide angegriffen, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bestätigt hat. Das Pferd musste aufgrund seiner schweren Verletzungen in einer Klinik eingeschläfert werden.
Es gibt mittlerweile einen Nachweis von DNA-Spuren, die einen Wolf-Angriff bestätigen.
DBV: Regulierung des Wolfsbestandes für unausweichlich
Unterdessen hält der Deutsche Bauernverband (DBV) eine Regulierung des Wolfsbestandes in Deutschland für unausweichlich. „Der Naturschutz darf die Verantwortung für den Wolf nicht beim Herdenschutz und den Weidetierhaltern abladen, sondern eine Regulierung des Wolfsbestandes in Deutschland ist dringend erforderlich“, erklärte der DBV-Umweltbeauftragte und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt. Herdenschutz allein sichere keine Koexistenz von Weidetierhaltung und Wölfen.
Praktikable Herdenschutzmaßnahmen könnten Wolfsrisse nicht sicher verhindern. Außerdem bedeuten sie für Landwirte hohe Kosten und einen enormen Aufwand. Daher müsse der vom neuen Bundesnaturschutzgesetz eröffnete und längst überfällige Einstieg in ein Wolfsmanagement jetzt auch konsequent in der Praxis genutzt werden und dürfe nicht von den Ländern „ausgesessen“ werden, betont Hartelt.
Leitfaden liegt vor
Ein Handlungsleitfaden für die Umsetzung eines aktiven Wolfsmanagements in der Praxis liege ausgearbeitet vom Aktionsbündnis Forum Natur vor. Die Spielräume des europäischen Naturschutzrechts, auf dessen Basis Länder wie Frankreich, Schweden und Finnland eine Schutzjagd des Wolfs durchführten, müssten auch in Deutschland ausgeschöpft werden.
Die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag beantragte die „notwendigen Schritte für die Regulierung des Wolfsbestandes“. Wie der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, mitteilte, legt die Fraktion jetzt Schritt für Schritt dar, was die Landesregierung für eine Regulierung des Bestandes unternehmen müsse.
Situation in Niedersachsen völlig eskaliert
Jeder einzelne dieser Schritte sei „längst überfällig“, unterstrich Grupe. So müsse sich die Landesregierung im Bundesrat dafür einsetzen, dass der günstige Erhaltungszustand des Wolfs festgestellt werde. In Niedersachsen sei der Wolf ins Jagdrecht zu überführen, eine Untergrenze für den Bestand festzulegen und Pläne für ein wirksames Wolfsmanagement aufzustellen.
Schnelles Handeln sei notwendig. Mit den Rissen von Rindern und Pferden sei die Situation vollständig eskaliert. „Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir im kommenden Jahr in Niedersachsen den Marker von 500 Wölfen erreicht haben“, betonte der FDP-Politiker.
Für die heimische Weidetierhaltung wäre das „fatal“. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung (FDS) appellierte erneut, das „Herdenschutzexperiment umgehend zu beenden“ und den Wolf endlich zu bejagen.