In der Pferdehaltung hat sich einiges verändert, denn eine artgerechte Haltung steht nun im Vordergrund.
In Deutschland leben 1,3 Millionen Pferde, das gibt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) an. Die Haltung dieser Pferde hat sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert. Die Pferde sind mehr draußen, freies Bewegungsangebot ist einer der wichtigsten Faktoren für tiergerechte Pferdehaltung. Pferde liebten Licht, Luft, Bewegung und Sozialkontakte, erklärt Christiae Müller, bundesweit tätige Sachverständige für Pferdehaltung.
Ein Bewegungsstall ist nicht immer das Beste
Ein Offen- oder Bewegungsstall ist Müller zufolge aber nicht automatisch besser als Boxenhaltung. Denn oft seien zu viele Pferde auf zu kleiner Fläche untergebracht. Dann könnten sie zwar rein- und rausgehen, hätten aber keine Fläche, um zu traben und zu galoppieren. Boxenhaltung, bei der die Pferde täglich auf Freiflächen kommen, kann demnach artgerechter sein als die Haltung in einem kleinen Offenstall. Ställe, in denen Pferde im Winter keinen Auslauf haben, sind der Expertin zufolge ein Auslaufmodell.
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Mehr Offenställe in Niedersachsen
Im Pferdeland Niedersachsen spielen die Offen- und Bewegungsställe eine immer größere Rolle, wie das Landwirtschaftsministerium angab. Es gibt keine Statistik, ein Trend hin zu mehr Platz, Auslauf und Luft sei aber klar zu erkennen. „Die Konzeption von Neu- und Umbauten tragen dem zunehmenden Tierschutzbewusstsein zunehmend Rechnung und rücken das Tierwohl immer mehr in den Fokus“, so eine Sprecherin des Ministeriums. Experten zufolge wirkt sich gute Pferdehaltung deutlich aus.