Ab 1. Januar 2024 muss Soja im Futter für Rinder, Schweine und Geflügel nachhaltig und entwaldungsfrei erzeugt worden sein. Freiwillig können sich Hersteller schon jetzt an den Kriterienkatalog halten.
Sofern Tieren im QS-System Soja verfüttert wird, muss dieses ab dem kommenden Jahr nach fest definierten Anforderungen als nachhaltig zertifiziert sein. Wie das Prüfsystem QS auf seiner Webseite mitteilt, können Futtermittelhersteller bereits ab 1. April 2023 den QS-Anforderungskatalog freiwillig umsetzen. Das haben die Fachbeiräte Rind und Schwein sowie Geflügel im Januar 2023 beschlossen.
Aus entwaldungsfreier Produktion
Das sei ein großer Schritt und eine Gemeinschaftsleistung der im QS-System engagierten Branchen, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH. Alle Systempartner und alle Verbraucher könnten sich künftig darauf verlassen, dass Soja im QS-Tierfutter ausschließlich nachhaltig erzeugt wurde und damit auch aus entwaldungsfreier Produktion stamme.
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Zeichen für sichere Lebensmittel
Für Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Handel heiße das: eine Warentrennung sei nicht notwendig. Für Verbraucher hingegen heißt es auch: das blaue QS-Prüfzeichen ist nicht nur ein Zeichen für sichere Lebensmittel, sondern spätestens ab 2024 auch für eine nachhaltigere Sojaerzeugung für Futtermittel.
Ökologische und soziale Kriterien
Für den Anbau von Soja lässt QS ausgewählte und geprüfte Zertifizierungsstandards für die nachhaltige Sojaerzeugung zu. Diese prüfen den Ausschluss sowohl legaler als auch illegaler Entwaldung sowie die Einhaltung weiterer ökonomischer, ökologischer beziehungsweise sozialer Nachhaltigkeitskriterien. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Deutschland berichtet zudem, dass als Datum für die Entwaldungsfreiheit das so genannte „Cut-Off-Date“ 31. Dezember 2020 festgehalten wurde, so wie es auch der Entwurf der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten derzeit vorsieht.
Nachhaltigkeitscheck Landwirtschaft für Betriebe
Verschiedene Modelle möglich
Folgende Lieferkettenmodelle sind zunächst zulässig: Identity Preserved, Segregation, Massenbilanzierung und Book&Claim. Das Ziel hierbei sei es, eine breite Mengenverfügbarkeit sicherzustellen, damit das QS-System vollumfänglich umgestellt werden kann.