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Ratgeber: Die beste Einstreu für Pferde
Späne, Stroh oder Pellets? Der Markt an Pferdeeinstreu ist groß und für alle Ansprüche ist etwas dabei. Wir haben uns ein paar Einstreuarten für Pferdeboxen oder Offenställe angeschaut.
Die Wahl der optimalen Pferdeeinstreu hängt von verschiedenen Faktoren ab: Preis, Lager- und Entsorgungsmöglichkeiten, sowie natürlich jene die das Pferd selbst betreffen. So sollten gesundheitliche Aspekte eine große Rolle bei der Entscheidung spielen. Da Stroh, neben diversen Vorteilen auch einige Nachteile mit sich bringt, wird vermehrt zu Alternativen gegriffen.
Die traditionelle Einstreu
Stroh gehört zur gängigsten Einstreu für Pferde. Es bietet eine weiche Liegefläche, saugt Urin auf und dient den Vierbeinern als entspannende Knabberbeschäftigung. Je nachdem, welches Stroh genutzt wird, lässt sich mit Stroh sogar ein Teil der Futterration aufwerten. Landwirte nutzen den anfallenden Pferdemist gern als Dünger auf den Feldern. Doch Stroh hat auch Nachteile: so hat es eine hohe Staub- und Pilzsporenbelastung, benötigt einen größeren Lagerplatz und hinterlässt dementsprechend größere Mengen an Pferdemist. Auch die Ammoniakbelastung ist bei Stroh relativ hoch. Insbesondere für die empfindlichen Lungen der Tiere kann das negative Auswirkungen haben.
Welche Einstreu eignet sich für Allergiker?
Eine staubärmere Alternative können Holz- oder Strohpellets sein. In praktischen 15-Kg-Säcken lassen diese sich schnell und sauber auch im Kofferraum transportieren. Die Lagerflächen können deutlich geringer ausfallen, da auch der Materialeinsatz bei weitem nicht so hoch ist, wie bei den Strohballen. Bei richtiger Behandlung wird aus den hartgepressten Pellets eine weiche und federnde Liegefläche, die einfach sauber zu halten ist. Flüssigkeiten versickern in der Einstreu und werden sofort aufgenommen. Lediglich diese Stellen müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Wird die Fläche zu hart, kann sie durch entsprechende Bearbeitung wieder aufgelockert werden. Wird sie staubig, muss lediglich mit einer Gießkanne gewässert werden. Ein großer Vorteil bei Pellets: eine sehr geringe Ammoniakbelastung durch sofortige Bindung der Flüssigkeit im Einstreu selbst.
Effizient durch weniger Mist: Späne
Auch den Hobelspänen sagt man ähnlich gute Eigenschaften nach. Sie besteht in der Regel aus unbehandeltem Weichholz und bindet Gerüche bei optimaler Feuchtigkeitsaufnahme. Ein großer Pluspunkt: es entsteht deutlich weniger Mist als bei Stroh. Doch dieser Mist wird von Landwirten oft nicht mehr angenommen. Auch Biogasanlagen können mit Pferdemist aus Spänen nicht viel anfangen. Zudem kompostiert diese Form der Einstreu nur langsam.
Ratgeber: Wohin mit dem Pferdemist?
Naturnah mit Waldbodeneinstreu
Immer größerer Beliebtheit erfreut sich Waldbodeneinstreu. Dieser besteht zum Beispiel aus Waldhackschnitzelaufbereitung und verspricht neben guter Saugfähigkeit eine weiche Matratze, auf der die Pferde gern liegen. Da die Fläche lediglich abgeäppelt werden muss, reduziert sich auch in diesem Bereich der Arbeitsaufwand. Lediglich nasse Stellen sollten ab und zu unter die trockene Einstreu gemischt werden. Mit Waldbodeneinstreu macht man sich das Prinzip des Kompostierens zu eigen: die biologischen Eigenschaften des Materials neutralisieren den Ammoniakgeruch und verarbeiten den Mist zu Kompost, der wiederum ein wertvoller Dünger für die eigenen Weiden sein kann.
Neu auf dem Markt und mit vielen Vorteilen ausgestattet: Miscanthus
Ähnlich arbeitet auch Miscanthus-Einstreu. Noch eher unbekannt, aber mit vielen Vorteilen ausgestattet, wird das schilfähnliche Gras in Pellet- oder Häckselform eingestreut. In Verbindung mit Flüssigkeit zerfallen die Pellets und bilden eine Matratze. Auch hier beschränkt sich die Pflege auf das reine Absammeln der Pferdeäpfel, sowie das Untermischen der darunter feuchten Einstreu unter trockenes Material. Manche Hersteller liefern zu den Pellets ein Wasser-Rotte-Gemisch mit, welches dafür sorgt, dass keine Fäulnis, sondern Rotte einsetzt. In der Rotte wird der Urin zu Wasser verstoffwechselt und verdunstet in der Folge. So kann nasses Einstreu zum Trocknen an die Seite gelegt und wiederverwendet werden.