Der Grundstein einer erfolgreichen Ferkelerzeugung wird im Deckstall gelegt. Jeder Leertag einer Sau kostet Geld. Das folgende Update in Sachen Besamungsmanagement hilft, Fehler im Arbeitsalltag zu vermeiden.
Ob das Fruchtbarkeitspotenzial unserer Sauen in der Praxis ausgeschöpft werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Das Management bei der Besamung ist dabei ein wichtiger Faktor. Gerade weil hier vieles „Alltagsroutine“ ist, besteht die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen.
Richtiges Stallklima
Sauen sollen sich im Stall wohlfühlen, das gilt auch für den Deckstall. Deshalb muss das Stallklima stimmen. Die optimale Temperatur für Sauen im Deckstall liegt bei 18 – 22 °C mit einer Luftfeuchtigkeit von 60 – 80 %. Auf jeden Fall muss Zugluft vermieden werden.
Zusätzlich zur normalen Deckenbeleuchtung im Deckabteil ist es angebracht, in Kopfhöhe der Sau eine Lichtleiste zu installieren. Ein Lichtmanagement von 300 – 500 Lux über zwölf bis 14 Stunden am Tag wirkt sich positiv auf die Bildung von Geschlechtshormonen aus.
Eine Dauerbeleuchtung über 24 Stunden ist jedoch nicht angebracht. Die Sauen brauchen eine Nachtruhe zur Erholung. Eine Dunkelphase von acht Stunden ist dafür zu gewährleisten.
Hygiene oberstes Gebot
Sehr wichtig ist das Thema Hygiene rund um die Besamung. Dass die abgesetzten Sauen in einen gereinigten und desinfizierten Deckstall umgestallt werden, versteht sich von selbst. Die Fläche hinter und unter der Sau sollte täglich von Kot befreit werden und mit einem Trockendesinfektionsmittel abgestreut werden. Der Keim- und damit Infektionsdruck kann so schon deutlich gesenkt werden.
Stimuliereber
Wo eben möglich, sollte der Stimuliereber außerhalb des Deckstalls gehalten werden oder räumlich zumindest abgegrenzt von den Sauen. So wird die Stimulierwirkung durch den täglichen Sichtkontakt, Ebergeruch, Grunzen und dem Tastsinn verstärkt. Ab zwei bis drei Tagen nach dem Absetzen ist bereits mit der Rauschekontrolle zu beginnen. Nur dann können eventuell frührauschende Sauen rechtzeitig erkannt werden. Die Rauschekontrolle ist möglichst zweimal am Tag, von derselben Person durchzuführen.
Haltbarkeit Sperma
Bei einer optimalen Lagerung von 16 bis 18 °C hält sich das Sperma mindestens vier Tage. Hierzu ist es in einem extra dafür vorgesehenen Klimaschrank aufzubewahren. Alternativ ist das auch in einer Klimabox möglich. Damit die Kühlkette auch bei der Anlieferung des Spermas eingehalten werden kann, ist die Klimabox rechtzeitig auf die passende Temperatur zu bringen.
Zur richtigen Zeit besamen
Die Besamung kann nur zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, wenn die Rauschesymptome korrekt gedeutet werden. Die Brunst unterteilt sich in Vorbrunst, Hauptbrunst und Nachbrunst. Die Besamung sollte zügig und ohne unnötige Laufereien, die Unruhe bringen und Zeit kosten, von statten gehen. Dafür hat es sich bewährt, alle notwendigen Besamungsutensilien wie Pipetten, Spermabox, Putzpapier, Besamungshilfen und Dokumentationsunterlagen griffbereit auf einem Besamungswagen mit sich zu führen.
Fazit
- Die Fruchtbarkeit einer Sau hängt auch vom Management der Besamung ab.
- Das passende Lichtmanagement im Deckstall wirkt sich positiv auf die Fruchtbarkeit aus.
- Von großer Bedeutung ist die Hygiene rund um die Besamung.
- Eine Flushing-Fütterung, kann die Ovulationsrate steigern.
- Bei optimaler Lagerung hält sich Sperma mindestens vier Tage.
- Die Besamung sollte zügig und ohne Unruhe durchgeführt werden.
- Am besten lässt sich die Besamung in einem Team von zwei Personen umsetzen.
- Neben der üblichen Dokumentation sollten auch Besonderheiten wie Ausfluss oder fehlende Duldung notiert werden.
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