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Schäfer erlebt bisher schlimmste Wolfs-Attacke in Niedersachsen
Bei einem Wolfsangriff in Berge im Landkreis Osnabrück sind 16 Schafe getötet worden. 18 Lämmer wurden nach dem Angriff tot geboren, mindestens sechs Lämmer werden noch vermisst.
Am Wochenende bot sich Schäfer Kai Mithöfer ein schreckliches Bild: Auf der Weide zwischen Berge (Landkreis Osnabrück) und Herzlake (Landkreis Emsland), fand er zahlreiche Schafskadaver. Nach Einschätzung des zuständigen Wolfsberaters starben die Tiere durch einen Wolfsangriff. Das Ergebnis der DNA-Analyse steht allerdings noch aus. „Das war unfassbar, was ich da gesehen habe, so etwas habe ich noch nicht mitgemacht“, so der betroffene Schäfer gegenüber dem NDR.
16 gerissene Schafe, zahlreiche Totgeburten, vermisste Lämmer
Die 250 hochtragenden Mutterschafe seien in Panik geraten und hätten sich infolgedessen am Schutzzaun zusammengedrängt. Einige Schafe wurden vom Wolf gerissen, andere wurden von ihren verängstigten Artgenossen zu Tode getrampelt.
16 Tiere sind bei den Wolfsrissen getötet worden,teilte das niedersächsische Umweltministerium am Dienstag (31.5.) mit. Da die Muttertiere kurz vor der Geburt standen, zählen die toten Schafe für den betroffenen Schäfer doppelt.
Außerdem seien 18 Lämmer in den Tagen nach dem Wolfsangriff tot geboren worden. Sieben Lämmer würden zudem vermisst. Dies sei der bislang größte Vorfall in Niedersachsen, so Umweltminister Olaf Lies.
Schweden plant den Abschuss von bis zu jedem zweiten Wolf
Hohe emotionale Belastung für Schafhalter
Das Land Niedersachsen prüft nun die Umstände der Wolfsrisse. Eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss von Wölfen sei möglich und notwendig. „Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass uns noch immer das geeignete rechtliche Instrumentarium fehlt, sagte Olaf Lies. Der Wolf ist kürzlich ins Jagdrecht aufgenommen worden. Die Ampel-Koalition habe Regelungen für ein regionales Wolfsmanagement in Aussicht gestellt.
„Ich fordere dringend die bundesrechtliche Umsetzung“, so Lies. Sonst drohe die Stimmung in den besonders betroffenen Regionen vollends zu kippen. Die Risse der Schafe seien eine hohe emotionale Belastung für die betroffenen Weidetierhalter und die Menschen in der Region, was er sehr ernst nehme, beteuert Lies.