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Schlachter treten auf die Bremse: Es gibt genug ITW-Schweine
Wer in die Initiative Tierwohl Schwein einsteigen will, muss warten. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch und die ausreichende Anzahl an Vertrags-Schweinen.
Noch zuletzt waren viele Schweinehalter in das Programm der Initiative Tierwohl (ITW) eingestiegen. Die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel, wo es vor allem als Frischfleisch vermarktet wird, war groß. Sogar so groß, dass Zuschläge auf den eigentlichen ITW-Bonus ausgezahlt wurden. Diese Zeiten sind vorbei.
Die sinkende Schweinefleischnachfrage wirkt sich spürbar auch auf die Nachfrage nach Fleisch aus der Initiative Tierwohl aus und die Schlachthöfe treten auf die Bremse. So auch nun Tönnies. Sie nehmen aktuell keine ITW-Tiere mehr ohne aktuelle Liefer- und Abnahmevereinbarungen ab. Nach Angaben von Dr. Robert Elmerhaus, Leitung Lebendvieheinkauf Schwein, garantiert man so seinen Vertrags-Landwirten die Abnahmesicherheit zu den vollen ITW-Konditionen. „Wir haben derzeit ausreichend Lieferanten, um die Nachfrage nach Fleisch aus der Initiative Tierwohl zu decken“, so Elmerhaus. „Wir haben aber offene Warteliste.“
Jedes zweite Schlachtschwein trägt das ITW-Siegel
Auch ITW-Pressesprecher Dr. Patrick Klein bestätigte die Marktlage. „Das Angebot ist derzeit höher als die Nachfrage“, berichtet der Pressesprecher. Die Zeit der sprunghaft ansteigenden Nachfrage nach ITW-Schweinefleisch sei vorbei. Die Situation könne sich dann noch mal verändern, wenn vor allem im Bereich der Großgastronomie mehr Abnehmer generiert werden. Eines der Unternehmen, das aktuell schon Fleisch aus der Initiative Tierwohl bezieht, ist die Gastro-Kette Dean & David.
Derzeit sind rund 25 Mio. Mastschweine im Programm Initiative Tierwohl. Das bedeutet jedes zweite erzeugte Schlachtschwein trägt das ITW-Siegel. „Hier haben wir aktuell eine Grenze erreicht“, so Dr. Patrick Klein. Freie Kapazitäten im ITW-Programm liegen noch im Bereich Ferkel. Derzeit befinden sich 13 Mio. Ferkel im Programm.