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Norbert Lehmann | am

Schweinepreise brechen nach oben aus – Neue Rekordpreise gezahlt

Die Schweinepreise steigen um 12 Cent steil an - auf einen neuen Rekordwert. Das Angebot ist knapp und lässt die Preise steil ansteigen.

Die Schweinepreise steigen um 12 Cent steil an - auf einen neuen Rekordwert. Das Angebot ist knapp und lässt die Preise steil ansteigen. Das könnte ein Vorgeschmack auf die nächsten Wochen sein. Dabei hat die Grillsaison noch nicht einmal begonnen.

Die knappe Versorgungslage am Lebendmarkt prägt den Marktverlauf in Deutschland und in anderen EU-Ländern. Der nötige Bedarf zur Auslastung der Schlachtbetriebe kann infolge der Bestandsrückgänge nicht gedeckt werden, erklärt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) den Preisanstieg. „Schlachtreife Schweine sind derzeit von den Schlachtereien nicht in den angefragten Mengen zu bekommen“, berichten auch andere Marktbeobachter. Dementsprechend hoch wurden bereits gestern die Schweine an der ISN-Schweinebörse gehandelt. Die Preis-Spanne lag dort sogar zwischen 2,28 und 2,35 Euro und hat die Signale für den steilen Anstieg der heutigen Notierung gestellt. Und der Mangel an Schlachtschweinen wird wohl weiterhin die Marktlage bestimmen. Erst recht, wenn die Nachfrage im Frühjahr weiter anzieht und die Grillsaison beginnt - und auch wenn der Export wieder stärker anspringt. Das Dilemma zeigen die letzten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) deutlich: Danach wurden 2022 nur noch 47,1 Mio. Schweine in deutschen Schlachtbetriebe geschlachtet: das waren 4,77 Mio. Tiere oder 9,2 % weniger als im Vorjahr. In den ersten 5 Wochen des aktuellen Jahres lagen die Schlachtzahlen erneut 8,4 % unter den Vorjahreswerten. Auch wenn die Nachfrage wegen der hohen Verbraucherpreise ebenfalls kleiner ausfällt, dürfte der Angebotsrückgang noch stärker sein – wie die steigenden Preise deutlich machen. Am Ende bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise. Auch die Ferkelpreise steigen diese Woche deutlich. Das vorhandene Angebot reicht für den Bedarf der Mäster nicht aus. Wartezeiten und deutlich steigende Notierungen kennzeichnen die Marktentwicklung, berichten Marktbeobachter.

Schweinepreise steigen auf 2,20 Euro – neuer Preisrekord

„Das kleine Schlachtschweineangebot reicht nicht zur Deckung der regen Nachfrage aus. Deutlich ansteigende Preise sind in der neuen Schlachtwoche die Folge“, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG). Für den Zeitraum vom 09. Februar bis 15. Februar notierte die VEZG einen Schweinepreis von 2,20 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 12 Cent gestiegen – nachdem es in der Vorwoche um 8 Cent nach oben ging. Die Preisspanne liegt zwischen 2,20 und 2,23 Euro je kg und deutet auf einen weiter nach oben gerichteten Preistrend hin. Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 221.900 Tieren nochmals gut 6 % kleiner als in der Woche zuvor, für die am Ende 236.800 Schweine abgerechnet wurden. Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 96,6 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche eine Abnahme des Schlachtgewichts um weitere 0,2 kg und lässt ebenfalls auf weiterhin ziemlich begrenztes Lebendangebot schließen.

Ferkelpreise steigen auf 71 Euro

Zur Deckung der vorherrschend regen Nachfrage am deutschen Ferkelmarkt reicht das verfügbare Angebot nicht aus. Die Preise steigen in der laufenden 6. Kalenderwoche weiter an, berichtet die VEZG. Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 06. Februar bis 12. Februar mit 71 Euro je Stück angegeben. Das sind 4 Euro höhere Preise als in der Vorwoche.

Schlachtsauen: Preise klettern um 14 Cent

Das Angebot an Schlachtsauen bleibt klein und die Nachfrage entwickelt sich rege. Die Preise steigen in der neuen Schlachtwoche deutlich an, berichtet die VEZG. Für den Zeitraum vom 09. Februar bis 15. Februar wurde der Sauenpreis mit 1,58 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der vorigen Woche wurde der Durchschnittspreis damit um 14 Cent nach oben korrigiert. Die Preisspanne lag zwischen 1,56 und 1,60 Cent – und zeigt weiter nach oben.

Projektleiterin Bettina Labesius (links) vom Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Echem (Kreis Lüneburg) erläutert Niclas Thobe das Modell einer Mastbucht der Haltungsform 3 oder 4.

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