Schweinehälften im Schlachthaus

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Christel Grommel | am

Schweinestau: Sonderregelungen für Schlachthofmitarbeiter nötig

Landvolk-Vizepräsident Ehlers ist besorgt, weil in den Schlachthöfen die Kapazitäten fehlen und sich die Schweine in den Ställen stauen. Sonderregelungen für die Rückkehr von Mitarbeitern aus dem Ausland seien nötig.

Mittlerweile stauen sich aktuell gut 500.000 schlachtreife Schweine in den Ställen. "Alle arbeiten mit Hochdruck an Konzepten, wie die Schlachtbetriebe ihre Kapazitäten auf normales Niveau hochfahren können. Auch wenn man die Arbeitszeit- und Überstundenregelungen flexibler gestalten wird, es fehlen letztendlich die Arbeitskräfte, um den Stau zeitnah abbauen zu können", so Ehlers nach einem Gespräch mit Verantwortlichen aus Ministerien und Wirtschaft.

Arbeit an Sonn- und Feiertagen sei nur zielführend, wenn diese Arbeit von weiteren, zusätzlichen Arbeitern erledigt werde, weil diese Mehrarbeit mit entsprechenden Freizeitstunden an Folgetagen ausgeglichen werden müsse. Die wöchentlich fehlenden über 50.000 Schlachtungen würden damit nicht aufgeholt, sondern nur zeitlich versetzt.

"Gespräche laufen ebenso mit weiteren zuständigen Ministerien, um bei Einhaltung der Corona-Hygiene trotzdem möglichst effektiv in Schlachtung und Zerlegung arbeiten zu können. Die positiven Signale auch seitens der Zerlegebetriebe sind da. Die Schlachtzahlen werden hochgefahren, und Behörden sowie Unternehmen wollen bei Bedarf Schlachtungen an Sonntagen bis Weihnachten ermöglichen. Das gibt Planungssicherheit für die Schlachtbetriebe", zeigt Ehlers auf. 

Julia Klöckner und Arbeitsminister Hubertus Heil

Sonderregelungen für rückkehrende Mitarbeiter

Die von der Branche erstellten Hygienekonzepte sollen zeitnah in den von Barbara Otte-Kinast angekündigten Leitfaden (Ampelsystem) einfließen. "Für die schweinehaltenden Betriebe wird jeder mögliche Schlachttag, auch am Wochenende, benötigt. Wichtig ist vor allem, dass Regelungen für die noch kommenden Feiertage getroffen werden, denn Corona wird uns noch weitere Monate begleiten." Dies betreffe die Aufrechterhaltung der nötigen Versorgungssicherheit sowie der Erzeugung und Verarbeitung der Lebensmittel.

Dazu gehörten besonders Sonderregelungen für die Rückkehr der Schlachthofmitarbeiter aus ausländischen Risikogebieten nach dem Weihnachtsurlaub. Praktikable und pragmatische Lösungen seien zum Abbau des Schweinstaus notwendig.

Ehlers wies darauf hin, dass angesichts der derzeitigen großen Differenz zwischen Verbraucher- und Erzeugerpreis die Schweinehalter mit der Rückkehr zu normalen Verarbeitungszahlen auch wieder bessere Auszahlungspreise von ihren Abnehmern erwarteten.

Mit Material von Landvolk Niedersachsen

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