Ein Mastschwein spielt in der Bucht mit Spielzeug

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Anne-Maria Revermann | am

Schweinestau: Über Weihnachten droht höherer Überschuss

Die Schweinepreise sind zwar stabil, aber auf niedrigem Niveau. Der Überhang an Schweinen ist auf 680.000 Tiere angewachsen.

Noch immer leiden Schweinehalter unter großen Überhängen an Schlachtschweinen. Der Schweinestau wird sich sehr wahrscheinlich bis in das neue Jahr fortsetzen.

Laut ISN ist der Schweinestau zuletzt aufgrund von neuen Corona-Fällen in Schlachthöfen, zum Beispiel bei Tönnies in Weißenfels, weiter angewachsen - auf rund 680.000 Schweine. Über die Weihnachtstage droht aufgrund fehlender Schlachttage und Mitarbeiter ein noch größerer Überschuss, warnt die ISN.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) kann ihre Notierung jedoch auf dem niedrigen Niveau von 1,19 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zumindest stabil halten.

Edelteilstücke sind gefragt

Ein kleiner Lichtblick ist, dass der Absatz von Schweinefleisch im Weihnachtsgeschäft gestiegen ist - jedoch allein im Segment des Einzelhandels. Bei einigen Edel-Teilstücken, wie Koteletts und Filets, konnten von den Herstellern höhere Preise im Verkauf erzielt werden.

Vermisst wird allerdings der üblicherweise in der Weihnachtszeit anziehende Außer-Haus-Verbrauch als Absatzweg, ebenso wie die Drittlandsexporte.

Rekordschlachtungen in Spanien

Auch Danish Crown berichtet, dass es aktuell europaweit gute Verkäufe von Schweinefleisch an den Einzelhandel gebe. Das Fleischangebot in Europa scheine in den letzten Wochen leicht zurückgegangen zu sein, und der Preisdruck habe nachgelassen, was auf die gestiegene Nachfrage aus Asien und insbesondere China zurückzuführen sei. Mit umgerechnet 1,28 Euro/kg SG ließ Danish Crown seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine unverändert.

In Spanien sind die Schlachtgewichte zuletzt leicht gesunken. Auch ist die Bereitschaft der Schlachthöfe vorhanden, das große Schlachtschweineangebot zügig abzunehmen. In dieser Woche dürften in Spanien so viele Schweine an die Haken kommen wie niemals zuvor, was vor allem auf die Rekordexporte nach China zurückzuführen ist.

EU: Schweinepreis auf Jahrestief gesunken

In Bezug auf die gesamte Europäische Union war der durchschnittliche Schlachtschweinepreis in der Woche zum 6. Dezember auf ein neues Jahrestief gefallen. Für Schweine der Handelsklasse E wurde im Mittel 129,14 Euro/kg SG gezahlt; das waren 0,65 Euro oder 0,5 % weniger als in der Vorwoche.

Aus Spanien lag allerdings keine Meldung vor, was aufgrund der dort ebenfalls gesunkenen Schweinepreise zu einem etwas höheren Abschlag auf EU-Ebene geführt haben müsste.

Dennoch hat sich der Preisrückgang Vergleich zu den Abschlägen im November abgeschwächt. Das Preisniveau liegt allerdings so tief, wie seit April 2016 nicht mehr und die Schweinemäster in der EU erhalten im Schnitt ein Drittel weniger Geld für ihre Schlachtschweine als noch zwölf Monate zuvor.

In der Berichtswoche wurde laut Kommission der höchste Abschlag mit 4,6 % aus Italien gemeldet; dahinter folgten:

  • Portugal mit 3,2 %,
  • Belgien mit 3,0 %,
  • Dänemark mit 2,5 %,
  • Frankreich mit 2,2 %.

In Deutschland, den Niederlanden und Österreich blieben die Schlachtschweinepreise nach den vorangegangen Senkungen dagegen stabil. In einigen osteuropäischen Ländern, darunter Slowenien, Ungarn, Slowakei und Rumänien, zogen die Preise an; die dortigen Mäster konnten sich über Aufschläge zwischen 0,6 % und 4,7 % freuen.

Mit Material von AgE

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