Kokzidienkontrolle ist entscheidend für einen funktionsfähigen Darm, trockene Einstreu und gesunde Fußballen. Darauf sollten Sie achten.
Kokzidien sind die bedeutendste parasitäre Erkrankung bei Geflügel. Sie sind auf der ganzen Welt bei allen Geflügelarten vorhanden und es ist quasi unmöglich, sie zu eliminieren. Ziel muss aber immer sein, den Befall niedrig zu halten.
Die Vermehrung der Kokzidien im Tier schädigt das Darmgewebe. Mögliche Folgen sind
- eine schlechtere Futterverwertung,
- geringere Zunahmen,
- Durchfälle,
- blutiger Kot,
- eine erhöhter Sterblichkeit
- und eine höhere Anfälligkeit für andere Krankheitserreger.
Kokzidiose kann nasse Einstreu verursachen
Die Einstreu im Stall soll Feuchtigkeit und Ausscheidungen absorbieren und als „Polster“ zwischen Stallboden und Tieren dienen. Zudem unterstützt sie die Zersetzung von Ausscheidungen und ermöglicht den Tieren natürliche Verhaltensweisen wie Scharren und Staubbaden.
Als Auslöser für Darmentzündungen und Durchfall kann Kokzidiose auch nasse Einstreu verursachen – mit Folgen für Herdengesundheit, Tierwohl, Lebensmittelsicherheit und Mastleistungen:
- Eine feuchte, glitschige und klebrige Oberfläche mit Plattenbildung des Kots erhöht die Ammoniakkonzentration im Maststall und ist optimales Milieu für (schädliche) Mikroorganismen.
- Nasse Einstreu ist ein Auslöser für Fußballenläsionen. Neben dem Feuchtigkeitsgehalt beeinflusst die Partikelgröße der Einstreu den Schwergrad der Läsionen.
- Fußballenläsionen sind tierschutzrelevant und können Mastleistung und Schlachtkörperausbeute beeinträchtigen.
Die Tränken im Blick haben
Das Einstreumaterial mit der jeweiligen Wasseraufnahmekapazität sowie tropfende oder Kondensat bildende Tränkelinien sind von großer Bedeutung für die Einstreufeuchtigkeit.
Tierhalter sollten Tränkelinien an die Körpergröße der Tiere anpassen und Leckagen oder undichte Wasserleitungen umgehend reparieren. Darüber hinaus beeinflussen Futterqualität (Menge bestimmter Futterbestandteile, Mykotoxine) und Witterungsbedingungen die Einstreufeuchtigkeit.
Wasseraufnahme und -ausscheidung der Tiere variieren mit der Stalltemperatur und -luftfeuchtigkeit. Eine hohe Zufuhr von Kalium, Natrium, Magnesium, Sulfat und Chlor erhöht beides.
Effektive Hygiene sicherstellen
Für eine zufriedenstellende Kontrolle der Kokzidiose sind effektive Hygienemaßnahmen nötig. Dauerstadien (Oozysten) gelten im Allgemeinen in der Umwelt als extrem resistent und lassen sich nur durch spezielle Desinfektionsmittel abtöten.
Diese sollten bei Bedarf vorbeugend zum Einsatz kommen.
Zugabe von Kokzidiostatika über das Futter
Seit vielen Jahren wird Kokzidiose hauptsächlich vorbeugend durch Zugabe von Kokzidiostatika über das Futter kontrolliert. Hier werden zwei Kategorien unterschieden:
- synthetische/chemische Produkte
- und Ionophore, die durch Fermentation hergestellt werden.
Letztere unterdrücken die Entwicklung der Parasiten nicht vollständig und ermöglichen so den Aufbau einer Immunität. Zudem fördern sie die Darmgesundheit. Besonders bewährt haben sich bestimmte Kombinationsprodukte aus Ionophoren und chemischen Kokzidiostatika, die das Wirkspektrum erweitern und die Wirksamkeit verbessern.
Kokzidiostatika erreichen meist die höchste Wirksamkeit, wenn die Tiere sie um den 25. Lebenstag erhalten. Denn der Infektionsdruck mit Kokzidien ist in der Hähnchenmast zwischen der dritten und vierten Lebenswoche am höchsten.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 08/2021 und in der digitalen Ausgabe.
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