Fast jeder vierte meldepflichtige Arbeitsunfall ereignete sich 2019 in der Nutztierhaltung. Manche Unfälle gehen tödlich aus. Das sind die Zahlen.

© SVLFG
Obwohl die Unfallzahlen jährlich zurückgehen, ist die absolute Zahl der Tierhalter, die während der Arbeit verunglückten, nach wie vor erschreckend hoch. 16.100 Personen erlitten 2019 einen meldepflichtigen Arbeitsunfall in der Tierhaltung.
Meldepflichtig bedeutet, dass die betroffene Person sich in ärztliche Behandlung begeben hat und für mehr als drei Tage arbeitsunfähig war.
Das sind Unfallursachen in der Landwirtschaft
Am häufigsten verletzten sich Landwirte im Alter zwischen 50 und 65 Jahren. In dieser Altersgruppe ereigneten sich 6.000 und damit fast 40 Prozent aller Unfälle sowie neun der Unfälle mit tödlichem Ausgang.
Mehr als ein Drittel der Arbeitsunfälle und nahezu alle der tödlich verlaufenden Unfälle in der Tierhaltung ereigneten sich im direkten Umgang mit den Tieren, vor allem mit Rindern und Pferden. Die meisten Unfälle werden durchs Melken, Treiben und Behandeln verursacht, tödliche Unfälle oft durch Angriffe von Bullen. In der Pferdehaltung liegen die Unfallursachen schwerpunktmäßig im Reiten und Führen.
Tiere verletzen Menschen nicht aus böser Absicht. Ihr Verhalten ist von Instinkten geprägt. Pferde stürmen los, wenn sie sich erschrecken, Bullen greifen an, um die Herde zu schützen oder Rangkämpfe auszutragen, Fersen sind in ihrem Verhalten noch ungestüm und Mutterkühe beschützen ihren Nachwuchs.