Vechta: Aktivisten fordern Abschaffung der Tierhaltung
Etwa 150 selbsternannte Tierschutzaktivisten ziehen durch die Innenstadt Vechtas. Die Tierindustrie dürfe es nicht mehr geben. Auch Schlachtunternehmen geraten ins Kreuzfeuer.
„Pflanzen machen alle satt, Fleisch macht nur die Erde platt“ - Parolen wie diese ertönten heute (24.09.) in der Innenstadt von Vechta. Etwa 150 Aktivistinnen und Aktivisten aus allen Teilen Deutschlands kamen hier zusammen, um die Abschaffung der kompletten Tierhaltung in Deutschland zu fordern. Sie plädierten für einen radikalen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems und das Ende aller Schlachthäuser. Aufgerufen zu dieser Aktion hatte das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“.
Maßloser Konsum von Milch, Fleisch und Eiern kritisiert
Die Veranstaltung startete am Neuen Markt in Vechta mit drei Redebeiträgen. Dabei wurde unter anderem angeprangert, Tiere als Ware zu degradieren. Die Versprechen der Tierindustrie einer artgerechten Haltung würden lediglich dazu dienen, den „maßlosen Konsum von Milch, Fleisch und Eiern zu rechtfertigen“ und „kaschieren so das Leid der Tiere auf erschreckende Art und Weise“, so eine Sprecherin des Bündnisses. Man brauche endlich den längst überfälligen Ausstieg auf der Tierindustrie - keinen Umbau, keine kosmetischen Verbesserungen der Haltungsbedingungen, hieß es weiter.
Tiere bilden Freundschaften
Eine Sprecherin vom Peta Zwei-Streetteam bezog sich in ihrer Rede auch auf die Aussagen eines veganen Influencers. Sie erklärte zudem, dass Tiere „Freundschaften bilden und Verbindungen mit ihren Kindern eingehen“ und deshalb in Freiheit leben wollen. Sie forderte dazu auf, sich in Tiere hineinzuversetzen und eine Moral zu entwickeln, die dazu führe, dass das, was „in Ställen und Schlachthöfen passiert, als falsch empfunden wird". Man solle sich für eine "Ernährung entscheiden, für die keine Tiere getötet werden müssen.“
Protest-Marsch durch Vechta
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung marschierten die Aktivistinnen und Aktivisten eine zwei Kilometer lange Demo-Route durch die Innenstadt, um dort Passanten „zu stören“ und sie auf die vermeintlichen „Missstände in der Tierhaltung“ aufmerksam zu machen. Bürgerinnen und Bürger wurden im Anschluss an die Demo eingeladen, im Quartier der Demonstrierenden in Quakenbrück vorbeizukommen, um über Alternativen und Lösungen für die Tierhaltung zu diskutieren.