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Vechta: Wiesenhof trifft Vorkehrungen wegen Protestcamp
Während in Goldenstedt am Montag das umstrittene Protestcamp des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" noch im Aufbau war, hat sich die PHW-Gruppe ("Wiesenhof") an ihrem Hauptsitz im benachbarten Rechterfeld schon für etwaige Aktionen der Protestler gewappnet.
Alle Fahrzeuge und Personen, die das Unternehmensgelände einschließlich der Futtermühle "MEGA" betreten wollen, müssen eine neu errichtete Schleuse passieren. Sicherheitspersonal patroulliert am Gelände. Die PHW-Gruppe steht im Fokus des Protestcamps, das im NDR-Interview auch "Aktionen des zivilen Ungehorsams" angekündigt hat. In Goldenstedt hatten sich am Montag ca. 100 Aktivisten eingefunden, im Laufe der Woche sollen es noch deutlich mehr werden. Geplant ist das Camp bis zum kommenden Samstag.
Kompletter Ausstieg aus der Tierhaltung gefordert
Friederike Schmitz und Stefanie Popp vom Organisationsteam des Camps sagten im Gespräch mit der LAND & FORST, dass sich ihr Protest nicht gegen die Landwirte, sondern gegen die Konzerne der "Tierindustrie" richtet. Das "Bündnis gemeinsam gegen die Tierindustrie" fordert von Politik und Gesellschaft eine grundlegende Änderung von Landwirtschaft und Ernährung. Als Grund werden dringend nötige Fortschritte in Sachen Klima-, Tier- und Umweltschutz genannt. Es soll geförderte, sozial abgefederte Ausstiegs- und Umstiegsprogramme für Landwirte geben.
Schmitz macht im Gespräch klar, dass ihr Ziel ein kompletter Ausstieg aus der Tierhaltung ist. Tierwohlprogramme oder neue Ställe bringen ihres Erachtens kaum eine Verbesserung: "Von der Politik muss was kommen", sagt sie. Im Protestcamp am Hartensbergsee in Goldenstedt ist jeden Tag um 17 Uhr eine Führung für Interessierte angedacht. Ausdrücklich gilt die Einladung, herzukommen und zu diskutieren, auch für Landwirte.
Die Frage wird wohl sein, wer aus der Landwirtschaft sich angesichts der sehr extremen Forderung nach einer kompletter Abschaffung der Tierhaltung "eingeladen" fühlt, zu diskutieren.
Sollten Landwirtinnen und Landwirte mit den Aktivisten diskutieren? Stimmen Sie hier ab!