Die Vogelgrippe grassiert auch im Sommer in Deutschland. Experten sehen eine ernste Bedrohung für Seevögel.
Auch im Sommer wütet die Vogelgrippe in Deutschland. Besonders sind die Küsten betroffen. Das stellt nach Einschätzung von Experten eine ernste Bedrohung für Seevögel an Deutschlands Küsten dar. Bei Ausbrüchen in Kolonien an Nord- und Ostseeküste seien zwischen Mai und Juli dieses Jahres Tausende Vögel gestorben, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mit. „Überlebende Küken in den Nestern verhungerten oder erlagen ebenfalls der Infektion.“ Brutkolonien erlitten demnach einen „existenzgefährdenden Einbruch“.
Virusgeschehen auch im Sommer dynamisch
Nach FLI-Angaben kam es im Zeitraum Mai bis Juli erstmals zu entsprechenden Ausbrüchen in hiesigen Kormoran-, Möwen-, Brand- und Flussseeschwalbenkolonien. Die Küsten seien besonders betroffen, weil hier die Kolonien vergleichsweise groß seien. „Für die Jahreszeit beobachten wir in Deutschland eine ungewöhnlich starke Virusaktivität, die sich besonders im Bereich der Nord- und Ostseeküsten zeigt.“ Der Rückgang im Frühjahr sei zwar deutlich gewesen, es gebe aber weiterhin Nachweise. Diese wiesen darauf hin, dass das Virus auch im Sommer weiter zirkuliere, das Geschehen sei nach wie vor dynamisch. 2022 gab es fast 1.030 Nachweise bei Wildvögeln und 36 gemeldete Ausbrüche in Haltungen.
Ausbruch im Landkreis Diepholz
In der Samtgemeinde Lemförde, Gemeinde Hüde, ist gestern (27. Juli) der Ausbruch der Geflügelpest in einer Legehennenhaltung amtlich festgestellt worden. Dies teilt der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Diepholz mit. Der Landkreis Diepholz hat sowohl eine Schutzzone mit einem Radius von 3 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von insgesamt 10 km ausgehend vom Ausbruchsort eingerichtet und per Allgemeinverfügung festgelegt.