Wer sich nur selten Fleisch gönnt, freut sich vor allem bei besonderen Anlässen auf ein hochwertiges Stück. Wildschwein, Reh oder Hirsch ist beliebt. Das Fleisch ist nicht nur mager und eiweißreich, sondern auch regional. Oder?
Ökologisch und artgerecht für das Tier, außerdem ist das Fleisch von Wildtieren gesund. Toll, wenn es dann auch noch aus dem benachbarten Wald stammt. Doch ist das immer so?
Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt beim Kauf von Wildbret auf die Herkunft zu achten. Denn das ist nicht unbedingt aus heimischen Wäldern. „In Supermärkten ist häufig Wild zu finden, das aus Osteuropa und Übersee stammt“, sagt Torsten Reinwald, Pressesprecher des DJV nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).
Wildfleisch-Suche per App
Wer keinen Jäger aus der Nachbarschaft kennt, der regionale Wildware im Angebot hat, hat trotzdem eine Chance auf gesundes und leckeres Fleisch aus dem Umkreis: Es gibt lokale Metzgereien oder Märkte, die regionale Wildware im Angebot haben – mehr als 2000 Anbieter sind über die Postleitzahlsuche auf der Webseite wild-auf-wild.de des Jagdverbandes zu finden. Zudem gibt es eine von Jägerinnen und Jägern entwickelte kostenfreie Waldfleisch-App.
Wildschwein, Hirsch und Co.: Auf neuen Wegen zum Wildfleisch
Teilweise Fleisch aus den USA
Mehr als 28.900 Tonnen Wildbret wurden laut Verband in der vergangenen Jagdsaison in Deutschland verzehrt. Im Vorjahr sind es noch 33.937 Tonnen gewesen. Für den Rückgang hat der Pressesprecher aber auch eine Erklärung: „Das liegt daran, dass coronabedingt rund 60 Prozent der Drückjagden abgesagt wurden.“
Spitzenreiter war mit 16.420 Tonnen das Fleisch vom Wildschwein, Rehwild waren 8.855 Tonnen. Vom Rothirsch landeten 2.390 Tonnen und vom Damhirsch 1.258 Tonnen auf den heimischen Tellern.
Der DJV führt auch Statistiken über den Import von Wildbret nach Deutschland: Im Jahr 2020 wurden beispielsweise 2333 Tonnen Wildschwein eingeführt, diese kamen aus Ungarn, Polen, Italien, Spanien, Österreich und Frankreich, aber auch aus Australien oder den USA.
Wild-Saison läuft noch
Und übrigens, noch ist Saison, wie der Verband erklärt: Bis Ende Januar läuft die Jagdzeit für Wildschwein, Rotwild und Hasen. Wildenten und Fasane gibt es bis Mitte Januar. Wer also gern frisches Wild zubereiten möchte, hat noch ein paar Wochen Zeit.