Mobile Herdenschutzzäune sind laut Jörn Ehlers ein Baustein eines aktives Wolfsmanagements

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Ellen Hartmann | am

Wolf und Weidetierhaltung: Gibt es eine Perspektive?

Das Landvolk Niedersachsen ist sich sicher, dass Wolf und Weidetierhaltung nur dann nebeneinander existieren können, wenn es ein aktives Wolfsmanagement gibt.

"Es ist Zeit, die verhärteten Fronten aufzubrechen", erklärt Jörn Ehlers, Vizepräsident beim Landvolk Niedersachsen. "Keiner will den Wolf ausrotten, keiner will, dass die Weidetierhaltung in Deutschland aufgegeben wird. Es geht nur miteinander, und dafür brauchen wir verbindliche Regeln und Vorgaben, wie es ein aktives Wolfsmanagement hergeben würde." 

Ausrottung des Wolfes keine Lösung

Laut Ehlers sei mit politischen Schuldzuweisungen niemandem geholfen - weder dem Artenschutz, der Weidetierhaltung oder dem Wolf. "Und seien wir ehrlich: Eine sichere Identifizierung von Wölfen ist nicht möglich, sodass man leider erst hinterher schlauer ist, welcher Wolf entnommen wurde", kritisiert Ehlers. "Doch es ist unredlich, illegale Abschüsse anzuprangern, die sich am Ende als Kehlbisse herausstellen." Ergebnis einer INRAE-Studie aus Frankreich ist es zudem, dass eine Ausrottung des Wolfes keine Option darstellt. Auch sei es keine Lösung, Tiere dauerhaft in gesicherten Gebäuden zu halten. In der Studie wurden Erkenntnisse von 27 Wolfsvorkommen begutachtet. 

Wölfe fressen ein erlegtes Tier

Beziehung zwischen Wolf und Mensch wiederherstellen

"Sie [Anm. d. Redaktion: die Studie] rät dazu, eine wechselseitige Beziehung zwischen Wölfen und Menschen wiederherzustellen", verdeutlicht der Landvolk-Vize. "Diese gleiche einer Form des gegenseitigen Respekts, die auf klaren Signalen und strengen Regeln basiert und bei Bedarf von Zeit zu Zeit mittels Schießen und/oder Fallenstellen vor, während oder unmittelbar nach einem Angriff beim Wolf in Erinnerung gerufen werden." Wichtig sei es daher, den Wölfen zu zeigen, dass die Anwesenheit von Menschen in der Nähe von Nutztieren eine echte und ernsthafte Gefahr darstellt. "Nur so und in Kombination mit weiteren Herdenschutzmaßnahmen ist die Koexistenz von Mensch, Wolf und Weidetier zukünftig möglich. Schaf- und Ziegenhalter übernehmen mit ihren Tieren wichtige Aufgaben im Naturschutz, in der Kulturlandpflege und der Arterhaltung." 

Online-Diskussion über den Wolf: 26. Januar

Unter dem Motto "Zukunft von Wolf und Weidetierhaltung – Perspektiven von Prävention und Bestandsmanagement" will Jörn Ehlers, als Vertreter des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, am 26. Januar, von 13:30 bis 15:30 Uhr, eine Diskussion zum Thema Wolf führen. Die Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes findet digital und im Rahmen der Grünen Woche statt. Hier geht es zum Live-Stream

Mit Material von LPD

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