Das Umweltministerium und die 17 Autonomen Regionen des Landes haben sich darauf geeinigt, den Wolf landesweit zu schützen. Die spanischen Bauernverbände sind empört.
Noch ist es erlaubt, das Raubtier in Nordspanien zu jagen. Im Süden des Landes steht der Wolf aber bereits unter Schutz. Laut Umweltressort in Madrid, sei man mit der Entscheidung, den Wolf nicht mehr zu bejagen, den Empfehlungen des Wissenschaftsausschusses gefolgt. Der Wolf sei "als kulturelles und wissenschaftliches Erbe sowie der Umweltleistungen, die durch die Anwesenheit dieser Art in natürlichen Ökosystemen erbracht werden" schützenswert, heißt es weiter.
Bauernverbände entsetzt
Die Entscheidung löst in Spanien jetzt eine hitzige Debatte aus. Während sich die Naturschützer über den Beschluss freuen, zeigen sich die Bauernverbände entsetzt. Der Bauernverband „La Coordinadora de Organizaciones de Agricultores y Ganaderos“ (COAG) sagt: "Extensiv gehaltene Nutztiere werden aus ihrem alten natürlichen Lebensraum vertrieben." Dies habe nicht nur Folgen für die spanische Viehhaltung, sondern auch auf die Artenvielfalt der betroffenen, bisher beweideten Gebiete, heißt es weiter.
Aktuelle Wolfszahlen liegen nicht vor
Im Jahr 2014 wurden bei der letzten staatlichen Erfassung landesweit 297 Wolfsrudel gezählt. Die meisten Wölfe leben dabei in Kastilien und León, Galizien, Asturien und Kantabrien. Hier solle nun, laut Beschluss, die Jagd auf Wölfe verboten werden. Vergleichsweise gibt COAG zu bedenken, dass jährlich in Spanien mehr als 15.000 Nutztiere vom Wolf angefallen werden.