Immer wieder stehen sie in der Kritik: Rindertransporte von Deutschland in Drittstaaten. Laut dem Landwirtschaftsministerium hat es in Niedersachsen im vergangenen Jahr jedoch weniger Tiertransporte gegeben.
Nach Angeben des Agrarministeriums (ML) habe es 2021 insgesamt 33 Tiertransporte mit rund 9.900 Zuchtrindern gegeben. Diese seien von den kommunalen Veterinärbehörden abgefertigt und in Länder außerhalb der EU exportiert worden. Noch 2020 seien es 362 Transporte mit 11.839 Rindern gewesen. Die Transporte stehen immer wieder aufgrund von Tierschutz-Verstößen in der Kritik.
2021: 33 Tiertransporte in Drittländer
Weiter heißt es vom ML, dass die 33 Transporte im letzten Jahr aus vier niedersächsischen Landkreisen stammten. Woher genau, sei laut Ministerium allerdings nicht zu sagen. In den Landkreisen in denen intensive Milchwirtschaft betrieben werde und in denen zahlreiche Zucht- und Exportunternehmen ansässig seien, würden "erheblich mehr" Anträge auf Abfertigung eines Tiertransporte gestellt als in Landkreisen in denen dies nicht der Fall sei, so das Ministerium. Die häufigsten Zielländer der Exporte seien Russland, Marokko, Albanien, Ägypten und Moldawien.
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Rindertransporte immer wieder im Fokus
Immer wieder stehen Rindertransporte in Drittländer in der Kritik. Gerade in Niedersachsen sind die Transporte oft Thema, da Niedersachsen zuletzt zu den Hauptexporteuren von Rindern in Drittstaaten außerhalb der EU gehörte. Andere Bundesländer untersagten solche Exporte teils bereits oder erließen besondere Auflagen. Niedersachsen hatte im Sommer 2020 Tiertransporte aufgrund von Tierschutz-Verstößen untersagt. Doch gegen den Erlass war geklagt worden, er hatte keinen Bestand. Seit 2021 gibt es allerdings einen neuen Erlass, der höhere Tierschutzauflagen für solche Transporte vorsieht.
Landwirtschaftsministerium überwacht Tiertransporte
Vom ML heißt es dazu, dass das Ministerium diese Transporte überwache. Weiter habe das Landwirtschaftsministerium neben den Prüfungen der zuständigen kommunalen Veterinärbehörden jedes Transportvorhaben von Rindern und Schweinen überprüft, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). In einigen Fällen seien die Veterinärbehörden angewiesen worden, Genehmigungen für die Transporte nicht zu erteilen. "Zum Teil wurden daraufhin Transportabsichten zurückgezogen, Unterlagen nachgereicht oder Transportplanungen geändert", heißt es vom ML.
Otte-Kinast für eine Regelung auf Bundes- und EU-Ebene
Drei Fälle seien durch Verwaltungsgerichte untersucht worden - nur in einem Fall habe die Weisung des Ministeriums Bestand gehabt. Zuletzt hatte Agrarministerin Barbara Otte-Kinast immer wieder für eine Regelung auf Bundes- und EU-Ebene geworben, damit tierschutzgerechte Transporte nicht mehr nur über Erlasse geregelt werden müssen. Nun bleibe abzuwarten ob die neue Bundesregierung eine Anpassung der nationalen Regelungen vornehmen werde, so das Landwirtschaftsministerium.