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Lüneburg: Ärger um Coca-Cola und das Wasser
Ein Tochterunternehmen von Coca-Cola will in Reppenstedt bald 350 Millionen Wasser fördern. Bei umliegenden Gemeinden und Bürgern regt sich Widerstand.
Ein Pumpversuch soll zeigen, ob das Vorhaben an dem Standort möglich ist - ohne Auswirkung auf die Umwelt zu haben. Die Firma baut bereits am dritten Brunnen neben ihren zwei in Lüneburg bestehenden.
"Wir wollen mit dem dritten Brunnen den Produktionsstandort und damit die gut 200 Arbeitsplätze sichern", argumentiert der Betriebsleiter. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren Millionen Euro in den Ausbau des Standorts investiert. Die Anlagen seien aber momentan nicht ausgelastet.
Die Bagger sind vor Ort, zwölf Wochen dauert der Bau des Brunnens, mit dem der Pumpversuch durchgeführt werden soll.
Viel Kritik am Vorhaben
Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Lüneburg hat eine Genehmigung erteilt, nach der einmalig 118 Millionen Liter Wasser gepumpt werden dürfen. "Wir haben das als Wasserbehörde neutral zu betrachten. Uns wurden Unterlagen vorgelegt, die belegen, dass es keine negativen Auswirkungen gibt", sagte der Behördenleiter.
Beim Landkreis sind jedoch schon mehrere Widersprüche gegen den Pumpversuch eingegangen, darunter einer des Bürgermeisters von Gellersen.
Auf Kritik stößt, dass der Gutachter - ein unabhängiger Hydrogeologe - von Coca-Cola bezahlt wurde. Laut Behördenleiter sei dies aber ein normaler Vorgang.
Inzwischen hat sich eine Bürgerinitiative gegründet. "Unser Wasser" will dafür kämpfen, dass Grundwasser nicht einfach an ein Unternehmen abgegeben wird. Es sei unverantwortlich, einen solchen Brunnen zu genehmigen, sagte die Vorsitzende der Initiative.
Der Konzern Coca-Cola hat indes angekündigt, mit den Bürgern in den Dialog treten zu wollen.