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Maßnahmen für Schutzgebiete in Nordsee beginnen
In den drei Naturschutzgebieten in der deutschen Nordsee können nun konkrete Maßnahmen zum Schutz der Natur beginnen.
Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) teilte mit, dass die notwendigen Managementpläne dafür in Kraft getreten seien.
Das erste Projekt ist die Installation eines Austern-Pilotriffs im Schutzgebiet "Borkum Riffgrund". Dies soll in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegner-Institut für Meeresforschung begonnen werden.
Außerhalb der Zwölf-Meilen-Zone des Küstenmeeres der deutschen Nordsee gibt es drei Schutzgebiete mit einer Fläche von insgesamt mehr als 7.900 Quadratkilometern. Das ist fast ein Viertel der so genannten ausschließlichen Wirtschaftszone. Eines davon ist das Gebiet "Sylter Außenriff". Dieses Gebiet ist mit 5.600 Quadratkilometern sogar das größte deutsche Naturschutzgebiet. Dort sind einige menschliche Aktivitäten verboten, es gelten strenge Maßstäbe für Genehmigungen.
Die Maßnahmen der Managementpläne wurden auf der Basis umfangreicher Datenanalysen entwickelt und umfassen sieben Bereiche. "Darunter sind Maßnahmen zum Wiederaufbau von Riffen der europäischen Auster, aber auch von Steinriffen, zur Reduzierung von Schadstoffeinträgen und dem Umgang mit Abfall und Kampfmittelaltlasten", sagte BfN-Präsidentin Jessel. "Auch der Unterwasserlärm soll deutlich reduziert werden, um vor allem die Schweinswale zu schützen."
Die Gebietsmanagementpläne wurden seit 2017 vom BfN erarbeitet, in engem Austausch mit der Öffentlichkeit, den zuständigen Behörden und Interessenverbänden. Die Vorschläge wurden mit anderen Ministerien abgestimmt, wie Verkehr, Landwirtschaft und Wirtschaft. Auch in den Außenbereichen der Ostsee gibt es drei marine Naturschutzgebiete, für die ebenfalls Managementpläne entwickelt wurden, die nun in die Beteiligung der Öffentlichkeit gehen.