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Niedersachsen will Fläche für Windenergie verdoppeln
Mehr Fläche, schnellere Genehmigungen und Geld für die Kommunen - so will das Land Niedersachsen den stockenden Ausbau der Windenergie wieder ankurbeln.
Niedersachsen will den stockenden Ausbau der Windenergie mit neuen Vorgaben wieder ankurbeln. So sollen von 2030 an so viele neue Windräder gebaut werden, dass die in Anspruch genommene Fläche langfristig etwa doppelt so groß ist wie heute.
Windkraft auch in Wäldern
Einen pauschalen Mindestabstand zu Wohngebieten wird es nicht geben, wie Umweltminister Olaf Lies am Montag (9. März) sagte. Auch in einigen Wäldern sollen Windkraftanlagen entstehen können. Ausgenommen sind Schutzgebiete und ökologisch besonders wertvolle, vor allem ältere Wälder. Die genauen Kriterien werden bis zum Sommer noch ausgehandelt.
Kommunen sollen profitieren
Um die Akzeptanz auf dem Land zu steigern, sollen die Kommunen zwei Prozent des Umsatzes, mindestens jedoch 10.000 Euro pro Anlage erhalten.
Bundesweit ist Niedersachsen mit mehr als 6.400 Windkraftanlagen bereits Vorreiter beim Ausbau. Doch im vergangenen Jahr kamen nur 54 neue Windräder dazu, während gleichzeitig 12 stillgelegt wurden. Bisher belegen die Anlagen rund 1,1 Prozent der Landesfläche.
Bis 2030 soll dieser Wert nun auf 1,4 Prozent steigen, danach auf 2,1 Prozent. "Das Ziel muss sein, mit dem Flächenfaktor von 2,1 Prozent dann auf die installierte Leistung von 20 Gigawatt zu kommen", sagte Lies. Ende 2019 lag die Leistung bei etwas mehr als 11 Gigawatt.
Genehmigungen beschleunigen
Der Ausbau sei zwar ins Stocken geraten, dennoch habe die Windkraft eine Perspektive, so Umweltminister Lies: Niedersachsenweit lägen bereits genehmigte Anträge für 640 Megawatt Leistung vor, weitere Anträge für 1.000 Megawatt seien noch offen.
Die bisher schleppenden Verfahren zum Bau neuer Windräder sollen daher beschleunigt werden. Das Land will den Kommunen dafür eine zentrale Servicestelle als Ansprechpartner schaffen und Anfragen binnen 14 Tagen beantworten.
Naturschutzverbände sollen zudem stärker zurate gezogen werden, um eine größere Datenbasis für den Artenschutz zu erstellen. Mit neuen Artenschutzprogrammen will das Land darüber hinaus Arten, die unter der Windkraft leiden, gezielt unterstützen.