Nach Vorliegen aller Messdaten bestätigt die Weltwetterorganisation (WMO) ihre Prognose vom Dezember: 2020 war eines der drei wärmsten je registrierten Jahre.
Die globale Durchschnittstemperatur lag 2020 etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Das wärmste Jahr war 2016. Die Werte von 2019 und 2020 lägen so dicht beieinander, dass nicht zu sagen sei, welches das wärmere Jahr war, sagte die WMO-Sprecherin. Die zehn Jahre von 2011 bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt.
Mehr Extremwetterlagen
Corona hat den Ausstoß der Treibhausgase kurzfristig verlangsamt, aber die Konzentration in der Atmosphäre stieg weiter.
Der Bericht bestätige erneut den "unerbittlichen Klimawandel", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Der negative Trend werde sich unabhängig von Klimaschutzmaßnahmen noch einige Jahrzehnte fortsetzen. Taales betont, dass man sich auf häufigere und intensivere Extremwetterlagen einstellen müsse.
Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik bei der Umweltstiftung WWF Deutschland, will, dass Europa sein Klimaziel noch ehrgeiziger steckt. Europa müsse bis 2030 mindestens 65 Prozent der Emissionen einsparen - ohne dabei beispielsweise Wälder als CO2-Speicher anzurechnen.