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Angler sind Gewässerpfleger
Schadet angeln der Artenvielfalt in Baggerseen oder ist der Sport sogar nützlich? Forscher haben sich mit diesem Thema beschäftigt.
Experten der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Bremen sowie der Technischen Universität Berlin forschen seit 2016, inwiefern das Angeln Einfluss auf die Artenvielfalt in Baggerseen hat.
"Die Ergebnisse zeigen, dass Schutz der Artenvielfalt und Nutzung von Fischpopulationen und Gewässern über Angler vereinbar sein können", so Robert Arlinghaus, Fischereiprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Künstlich angelegte Baggerseen seien Lebensraum für verschiedene Arten, welche vom Angeln weder in ihrer Vielfalt noch von der anglerischen Gewässerhege beschränkt würden.
Angeln ist in der Pandemie beliebt
Für ihr Forschungsprojekt arbeiteten die Experten eng mit 16 Angelvereinen zusammen und testeten gemeinsam, anhand von 26 niedersächsischen Baggerseen, wie diese ökologisch verbessert werden könnten. In Niedersachsen sind 90 Prozent aller Seen künstlich angelegt.
"Angelvereine sind zentrale Gewässerpfleger und wesentliche Gewässernutzer", sagt Arlinghaus. "Unsere Studie zeigt, dass Angler ihrem Hobby nachgehen können, ohne die biologische Vielfalt an und um die Gewässer herum zu schädigen." Das sei ein wichtiges Signal in der heutigen Zeit, in der das Interesse am Angeln aufgrund der Pandemie so hoch wie noch nie sei.