Tetrapaks mit Haferdrink von Oatly - der VfL Wolfsburg verärgert mit Label kuhmilchfrei

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Ulrich Graf | am

VfL Wolfsburg ersetzt Kuhmilch mit Haferdrink und verärgert Bauern

Für den VfL Wolfsburg bringt die Aktion, sich als kuhmilchfrei zu erklären, Ärger. Nach Protesten von Bauern rudert der VfL zurück.

VfL Wolfsburg relativiert die Aussagen

„Fußballbundesligist erzürnt Bauern“ und „Butterproduzent droht mit VW-Boykott“ titel die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) in ihren Online-Ausgabe vom 9. April. Für den VfL-Wolfsburg könnte die Aktion, sich selbst als Kuhmilch-frei zu erklären, damit als Bumerang enden. Denn wie nicht anders zu erwarten, fühlen sich Molkereien und Bauern von dem Verein vor das Schienbein getreten, was letztendlich auch durchaus der Fall ist. Holger Hennies, Vorsitzender des Landvolk Niedersachsen, bezeichnete den angekündigten Milchverzicht gegenüber der NOZ als „böse Grätsche“ und man könne die Klimabilanz des Eiweißträgers Kuhmilch nicht ohne Weiteres mit weißem Wasser vergleichen.

Der Verein versucht nun abzuwiegeln und lässt verlauten, dass es auch weiterhin echte Milch im Stadion geben werde. Man sei eben nur missverstanden worden.

Oatly macht Kuhmilch schlecht

Das im schwedischen Malmö ansässige Unternehmen Oatly hat in der Vergangenheit für Schlagzeilen mit aggressiver Werbung gegen Kuhmilch von sich Reden gemacht und auch so manche Studie herangezogen, die belegen soll, dass der Konsum von Milch schlecht fürs Klima sei.

Weg in eine kuhmilchfreie Zukunft

Dieses Unternehmen wird nun strategischer Partner des VfL Wolfsburg. Und der Verein unterwirft sich auch der Unternehmensphilosophie von Oatly. Die im schwedischen Malmö ansässige „unterstützt den VfL Wolfsburg in eine kuhmilchfrei Zukunft“.

Im Rahmen der „Race to Zero“-Initiative, einer Initiative der Vereinten Nationen zu mehr Klimaschutz werden die Haferdrinks von Oatly ab April 2022 beim VfL Wolfsburg anstelle Kuhmilch verwendet. Der Verein beansprucht für sich, damit ein Zeichen für eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährungsform sowie ein erweitertes pflanzenbasiertes Produktangebot in den Fokus zu rücken.

Milchkühe

Milch aus der Versorgung von Mitarbeitern und der Teamversorgung gestrichen

Im ersten Schritt wird beim VfL auf dem Gelände rund um die Volkswagen Arena und das AOK Stadion die reine Kuhmilch durch die Haferdrinks von Oatly ersetzt. Dies gilt für die Mitarbeitenden- und Teamversorgung sowie das Catering am Spieltag, das Playce 97 und die Playce Lounge.

Die Umstellung startet diesen Monat. Die Partie am 9. April gegen Arminia Bielefeld war die erste Gelegenheit für die Stadionbesucher, das neue Angebot, das für die Fans keine Zusatzkosten verursachen soll, zu nutzen.

VMB spricht von neuer „Wolfsproblematik“

Vom Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) kommt ein ironischer Seitenhieb zu dem Vorgang. „Ob die Wolfsburger Kicker, die ja als oberstes Ziel die Teilnahme an internationalen Wettbewerben anstreben, ihre Dienstreisen zukünftig unter den gleichen Maßstäben planen und auch da die Klimabilanz im Auge haben, wird kritisch zu beobachten sein“, mahnt der Verband an. Mit der Deutschen Bahn könne das durchaus gelingen, als „strategischer Partner“. Denn die führte zu Beginn des Jahres in den Speiserestaurants aller ICE- und IC-Zügen den Haferdrink - von Oatly ein. „Als Alternative allerdings und nicht als Zwangsbeglückung“, wie der VMB süffisant anmerkt.

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