Die Problemwölfin ist zurück: Eine Fähe aus dem Emsland galt als verschollen. Das Tier ist jetzt aber zurück in Haselünne. (Symbolbild)

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Imke Harms | am

Emsland: Der „Problemwolf“ ist zurück in Haselünne

Weidetierhalter im Emsland dürfte die Nachricht nicht erfreuen: Die Wölfin, die als verschollen galt, ist wieder gesichtet worden.

Wölfe, die immer wieder Nutztiere töten, können auch in Deutschland mit einer Ausnahmegenehmigung erschossen werden. Aber das ist gar nicht so leicht, wie Wolf GW965f gezeigt hat. Das weibliche Tier hatte im Emsland mehr als hundert Schafe getötet und sollte 2020 eigentlich erlegt werden, wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet. Dann galt sie jedoch als verchollen. Nun ist die Fähe in Haselünne wieder aufgetaucht.

Wölfin erstmals 2019 aktenkundig

Wolfsfähe 965 war erstmals im Februar 2019 aktenkundig geworden, und zwar in den Niederlanden. Zu der Bezeichnung: GW steht für Grauwolf, 965 ist die fortlaufende Nummer, unter der in Deutschland genetisch eindeutig unterschiedene Wölfe erfasst werden, f steht für female, also weiblich. Die Wölfin stammt aus einem „Die Lucie“ genannten Rudel im Osten Niedersachsens.

Wolf läuft durch herbstliche Waldlichtung

Mit Wolfsrüden verpaart

Im März 2019 riss sie in Westerkappeln in Nordrhein-Westfalen zwei Damhirsche aus einem Gehege. Kurz danach ließ sich das Tier dann im Raum Herzlake-Löningen nieder und schloss sich dem Herzlaker Rudel an. Sie verpaarte sich mit dem dort lebenden Rüden, GW1111m. Nachzulesen ist das alles in öffentlichen Datenbanken.

Die Fähe griff ab 2019 gemeinsam mit dem Rüden immer wieder Schafe an. Im Raum Herzlake/Löningen sind die beiden bis 2020 für 158 tote, zwei verletzte und 20 verschollene Nutztiere verantwortlich. Der Rüde riss auch ohne seine Partnerin Schafe – weitere 150 getötete Nutztiere werden ihm zwischen 2018 und 2020 mindestens zugeschrieben, heißt es von der NOZ weiter. Insgesamt seien es laut Land Niedersachsen im Territorium des Rudels Herzlake in der Vergangenheit 500 tote Schafe und Lämmer gewesen, einem einzelnen Schäfer sei demnach ein Schaden von mehr als 50.000 Euro entstanden.

Wölfin zum Abschuss freigegeben

Das Land Niedersachsen gab die Wölfin deshalb im Frühjahr 2020 per Ausnahmegenehmigung zum Abschuss frei. Aber sie entkam, die Genehmigung lief also aus, so in der NOZ weiter. Weil weiter Schafe getötet wurden, die nach den Vorgaben des Landes als ausreichend geschützt galten, gab es im Frühjahr 2021 erneut eine Abschussgenehmigung – diesmal aber für den männlichen Wolf, GW1111m. Auch er entkam offensichtlich. Erschossen wurde jedenfalls nicht er, sondern am 11. Februar 2021 stattdessen ein weiblicher Jungwolf.

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Fähe wieder aufgetaucht

Das Pärchen galt als verschollen - bis zum 25. September 2022. Mehr als eineinhalb Jahre nach ihrem Abtauchen tötete die Fähe an diesem Tag in Haselünne erneut zwei Schafe. Es folgten weitere getötete Schafe in Haselünne und Flechum. Der einst zum Abschuss freigegebene Wolf ist also wieder da, aber wo er die vergangenen gut eineinhalb Jahre verbracht hat, lässt sich nur vermuten. Fakt ist: Für die Wölfin GW965f gibt es aktuell nach Auskunft von Land und Landkreis keine Entnahmegenehmigung.

Mit Material von NOZ

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