Rothkötter in Haren bekommt eigenen Bahnanschluss

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Andrea Borsat | am

Emsland: Rothkötter bekommt Bahnanschluss und erhöht Produktion

Ein Teil der Rohstoffe soll künftig per Zug nach Haren gebracht werden. Dafür investiert das Unternehmen kräfig.

Das Unternehmen plant, insgesamt rund zehn Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Das berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Bis Ende 2023 soll das umfassende Vorhaben fertig sein. Dann kann Rothkötter am Standort Haren seine Rohstoffe nicht mehr nur per Lkw und Schiff zum Werk am Eurohafen bringen, sondern erstmals auch per Zug. Dazu wird aktuell ein eigener Bahnanschluss mit Entladevorrichtung gebaut. Ab Ende diesen Jahres soll dann ein ganzer Zug innerhalb von fünf bis sechs Stunden entladen werden können.

Züge statt LKW sparen Kilometer

Künftig sollen etwa zwei Züge pro Woche nach Haren rollen. Angeliefert werden zum Beispiel Weizen, Mais oder Soja, die in Haren vor allem zu Hähnchenfutter verarbeitet werden. Ein Güterzug ist 540 Meter lang und ersetzt damit 70 bis 80 Lastwagen. Das ergibt pro Zugladung eine Einsparung von 80.000 bis 90.000 Kilometer. Pro Jahr wären das rund acht Millionen eingesparte Kilometer. 180.000 bis 200.000 Tonnen Getreide sollen so jährlich per Zug in Haren anrollen. Auch wenn ein Teil der Rohstoffe per Lkw ins Futtermittelwerk Meppen-Versen weitertransportiert wird, kommt eine deutliche Reduzierung des Lkw-Verkehrs zustande. Das ergibt damit auch eine deutliche Energieeinsparung und einen Vorteil fürs Klima. Laut Umweltbundesamt benötigt man beim Gütertransport per Zug sogar weniger Energie pro beförderter Tonne als bei einem Binnenschiff.

Steigerung der Produktivität

Gleichzeitig soll die Produktionskapazität des Harener Mischfutterwerkes deutlich erweitert werden. Statt 1.440 Tonnen Futter pro Tag sollen künftig 2.016 Tonnen pro Tag produziert werden können. Das 10-Millionen-Euro-Paket unfasst auch die Erweiterung der Rohstoffsilos und die Verlagerung des Lkw-Parkplatzes. Insgesamt investiert Rothkötter pro Jahr nach eigenen Angaben im Schnitt 40 Millionen Euro in das Unternehmen. Möglich ist das durch die gute Geschäftslage. So ist der Umsatz der Unternehmensgruppe im Wirtschaftsjahr 2021/2022 auf rund 1,6 Milliarden Euro gestiegen. 2014 hatte der Umsatz erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro überschritten.

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Positiver Blick in die Zukunft

Inflation, immer wiederkehrende Bedrohung für Tierbestände (wie z. B. durch die Vogelgrippe), sich änderndes Verbraucherverhalten sowie verändernde Spannungsfelder aus regionalen und weltpolitischen Einflüssen sind, nicht nur für die Unternehmensgruppe, aktuelle Herausforderungen. Die kommenden Jahre sieht man bei dem Marktführer aus dem Emsland trotzdem positiv. Marktanalysen zeigen einen weiteren Anstieg, vor allem beim weltweiten Hähnchenfleischkonsum und auch, wenn auch in geringerem Umfang, beim Schweinefleisch.

Mit Material von NOZ

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