Wer den Dachboden von Heinrich Schepers betritt, macht eine Zeitreise zurück in die 1970er Jahre.
Im nördlichen Emsland hat sich Schepers ein Refugium geschaffen und auf seinem Dachboden einen alten Tante-Emma-Laden originalgetreu nachgebaut. Regale reichen hier bis zur Decke und sind gefüllt mit Suppendosen, Kaffee, Schnaps und Waschmittelpackungen – eben mit allem, was im Haushalt gebraucht wird. Auch eine alte Kasse hat der Sammler gerettet und sie sogar mit D-Mark-Scheinen und Pfennigen ausgestattet.
Alles ist originalgetreu
Als immer mehr Tante-Emma-Läden in der Umgebung schließen mussten, entschloss sich Schepers dazu, originalverpackte Waren auf seinem Dachboden zu lagern. "Ich sammele jetzt seit rund 35 Jahren", sagt Schepers, der hinter seinem Tresen in einem originalen Verkaufskittel steht. Um ihn herum stapeln sich Dosen mit Kondensmilch, Tabakverpackungen und Gläser mit Kleinkindnahrung und an den Wänden hängen typische Werbeschilder.
Zieht der Tante-Emma-Laden bald um?
Sogar eine Waage, alte Apothekerschränke und Pfandglas hat Schepers aufgehoben, um sie vor der Mülltonne zu retten. Dabei achtet der Emsländer immer darauf, dass es keinen Strichcode auf den Artikeln gibt und die Herstellerpostleitzahl noch vierstellig war. Dass seine Produkte noch aus der Zeit vor der Wende 1989 stammen, ist dem gelernten Großhandelskaufmann in der Lebensmittelbranche sehr wichtig.
Sein nostalgisches Refugium öffnet Schepers bisher nur für Freunde und ehemalige Betreiber von Tante-Emma-Läden, aber irgendwann sollen es auch mehr Menschen sehen können. Denn mittlerweile ist sein Dachboden so voll, dass er sich etwas anderes überlegen möchte.