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Emsland: Wippingen fordert Wolfsabschuss
Mit 3.500 Unterschriften fordern die Bürgerinnen und Bürger in Wippingen den Abschuss des Wolfes, der vermutlich eine 800 Kilo schwere Kuh gerissen hat.
Am Freitag (11. Juni) wurden die Liste an den Landrat Marc-André Burgdorf übergeben. Die Unterschriften waren in den neun Tagen zuvor gesammelt worden, auch in den Nachbarorten.
Der Landrat sagte, es werde keinen Abschuss geben, da der Wolf geschützt sei und die hohen rechtlichen Vorgaben dafür hier nicht erfüllt seien. Der Wolf war immer wieder gesichtet worden und hat vermutlich eine Kuh gerissen, worauf das Rissbild hindeutete. Umweltminister Olaf Lies, der in engem Austausch mit dem Landkreis steht, sieht darin ebenfalls keinen Grund für einen Abschuss.
Nach Angaben der Behörden wird darüber beraten, den Wolf mit Gummigeschossen zu vergrämen.
Die Zumutbarkeitsgrenze ist überschritten
Am Samstag (12. Juni) gab es eine Kundgebung und Demonstration in Wippingen. Nach Polizeiangaben waren 750 Menschen bei der Veranstaltung.
Der Organisator der Kundgebung forderte keinen Abschuss - aber man müsse handeln. Es müsse dem Wolf verdeutlicht werden, dass er sich Nutztieren und Menschen nicht annähern dürfe. "Wir treffen uns, um unsere Sorgen zu transportieren, damit das Problem nicht verharmlost wird", betonte Matthias Everinghoff, Sprecher von "Land schafft Verbindung".
Politiker aus der Region wollen den Handlungsbedarf deutlich machen. "Die Zumutbarkeitsgrenze ist längst überschritten", findet CDU-Landtagsabgeordneter und Schafzüchter Bernd Busemann. Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann aus Leer sprach sich dafür aus, verhaltensauffällige Wölfe zu erschießen - und zwar schnell und ohne aufwendige Bürokratie. Den strengen Artenschutz des Tieres müsse die Bundesregierung aufheben. Auch Olaf Lies forderte, das Bundesnaturschutzgesetz anzupassen.

Zahlreiche Schlepper, 750 Teilnehmer: Die Menschen im Emsland verliehen ihrem Anliegen bezüglich des Wolfs Nachdruck. © Everinghoff