Dr. Karsten Padeken aus Ovelgönne auf einem Acker
Dr. Karsten Padeken, Grünlandwirt, Ovelgönne, Wesermarsch: „Von den roten Gebieten sind auch Grünlandbetriebe betroffen, also eine Wirtschaftsform, die aus Wasserschutzsicht wünschenswert ist. Der Bau von zusätzlichem Güllelagerraum wird trotz Übergangsfrist bis 2021 finanziell von den Milchviehbetrieben nicht zu stemmen sein. Die vom Bund geplanten weiteren Auflagen zu einer Sperrfristverlängerung können, besonders in regenreichen Jahren wie 2017, große Probleme verursachen. Wir fordern, dass die Grünlandbetriebe von weiteren Kürzungen der Stickstoffdüngung ausgenommen bleiben. Auf Moorgrünland gibt es schon jetzt hohe Abzüge“. © Edith Kahnt-Ralle
Hendrik Bröring im Stall
Hendrik Bröring Sauenhalter aus Uptloh, Landkreis Cloppenburg: „Die Festlegung der Roten Gebiete ist zu pauschal und nicht akzeptabel. Ich finde es richtig, dass das Landvolk die Grundlagen der Festlegung von einem externen Gutachter überprüfen lässt. Die größte Herausforderung für uns ist die anstehende Reduzierung der Düngung. Die Einarbeitung innerhalb einer Stunde ist auch nur mit genügend Arbeitskräften machbar. Aufwendig ist zudem die Wirtschaftsdüngeranalyse, da auf unserem Betrieb verschiedene Güllen anfallen und so weitere Kosten entstehen.“ © carolin westerkamp
Stefan Lüken auf einem Acker
Stefan Lüken aus Lorup (Landkreis Emsland) Bullen- und Schweinemast mit Ackerbau: „Für mich sind die Roten Gebiete und die daraus resultierenden Auflagen nicht problematisch. Es gibt dennoch ein großes „Aber“. Wegen der schärferen Düngeregeln dürfen wir immer wenig Dünger ausbringen. Um künftig weiterhin akzeptable Erträge zu erhalten, gilt es, die Effizienz zu steigern. Das funktioniert nur durch Analysen und exakte Planungen, ein schnelles Einarbeiten oder Injektion des Düngers, um die Stickstoff-Emissionen gering zu halten. Viele halten seit Jahren die Vier-Stunden-Regel nicht ein. Ich frage mich, wozu die Verschärfung führen soll, wenn die Einhaltung der Regel schon das Problem ist.“ © Anne-Maria Revermann
Ulf Hagemann auf dem Acker
Ulf Hagemann Geschäftsführer Dreiländereck GbR, Landkreis Göttingen: „Wir sind mit Grauen Gebieten im Bereich des Seeburger Sees betroffen. Wir müssen jetzt schauen, was aus dem Verordnungsentwurf wird. Wenn die Phosphordüngung wirklich unter dem Bedarf bleiben muss, wird es zu Ertragseinbußen kommen. Die Forderung nach Erosionsverminderung sehe ich bislang noch entspannt, wir wirtschaften dort bereits seit Jahren komplett pfluglos. Es muss sich aber zeigen, ob und wie uns das nach dem geplanten Wegfall von Glyphosat gelingt.“

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Redaktion LAND & FORST | am

Rote Gebiete als große Herausforderung für Niedersachsens Landwirte

Die Roten Gebiete sind abgegrenzt. Wie stellen sich Niedersachsens Landwirte auf die neue Situation ein? Hier Stimmen zum Thema.

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