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Emsland: Unbekannte zerstören Naturschutzprojekt mit Bagger
Unbekannte haben mit einem Bagger einen Staudamm in einem Naturschutzgebiet in Haren-Wesuwe mutwillig zerstört.
Monatelang haben sich Ehrenamtliche mit der Renaturierung der Wörmer, einem kleinen Gewässer in Haren, beschäftigt. Ihre Bemühungen wurden nun zunichte gemacht. Nach Polizeiangaben brachen Unbekannte zwischen Freitagabend und Samstagvormittag im Markweg in Haren zunächst einen Bagger auf Sie fuhren damit etwa 150 Meter bis zum Staudamm, der den Wörmer durch ein Absetzbecken vor Faulschlamm schützen sollte. Anschließend zerstörten sie den Damm größtenteils. In dem Wasser-Schlamm-Gemisch kippte der Bagger um und die Täter entkamen. Nun stellt sich die Frage, wie der See weiter renaturiert werden kann. Die Höhe des Schadens ist noch unklar. Die Polizei ermittelt und die Wasserbehörden sind informiert.
Bürgermeister Markus Honnigfort reagierte entsetzt auf die Zerstörung
„Ich bin fassungslos, ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, dass so ein tolles Projekt sabotiert wird,“ sagte Honnigfort. „Dass das gegenüber Ehrenamtlichen gemacht wird, das ist das, was mich fassungslos macht. Da fehlen mir die Worte. Da engagieren sich Menschen in einem Verein, um etwas Gutes für die Natur zu machen und so etwas wird dermaßen sabotiert, das ist unbegreiflich.“
700.000 Liter Gülle laufen in See: Fischsterben befürchtet
Naturschutzprojekt war fast fertig – erste Fische hatten sich angesiedelt
Der Fischereiverein Wesuwe wollte den kleinen, verschlammten Teich wieder in einen vielseitigen Lebensraum verwandeln - mit Zuschüssen, Spenden und viel Eigeninitiative. Günter Eiken, Vorsitzender des Vereins, zeigte sich enttäuscht: „Wir waren mit der Entschlammung quasi schon fertig. Man konnte auch schon die ersten Fortschritte sehen, dass das Wasser klarer wurde. Auch dass sich Fische und Insekten wieder im Gewässer ansiedelten, konnte man schon sehen“, sagte Eiken.
Fischereiverein will das Projekt retten
Eiken betonte aber auch, dass sich der Verein von dieser Tat nicht unterkriegen lasse. Der erste Schock sei überwunden und sie seien schon dabei, Gegenmaßnahmen zu erstellen und das Projekt weiterzuentwickeln. Der Vorsitzende des Fischereivereins schätzt, dass ungefähr 75 Prozent der Renaturierungsmaßnahmen von den Unbekannten beschädigt wurden. Eiken und seine Vereinskollegen müssen nun erneut Geld investieren, um das Projekt zu retten. Sie sind jetzt erneut auf finanzielle Hilfe angewiesen und hoffen auch auf Unterstützung der Stadt Haren.