Wieder hat es einen Wolfsangriff gegeben - jetzt im Landkreis Harburg (Symbolbild)

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Andrea Borsat | am

Erneuter Wolfsangriff – über 20 Schafe sterben im Landkreis Harburg

Bei einem erneuten Wolfsangriff wurden in der Nacht auf Sonntag 16 Schafe getötet, sechs weitere mussten eingeschläfert werden.

Auf einer Weide im Egestorfer Ortsteil Döhle kam es in der Nacht auf Sonntag (17.9.) wieder zu einem Angriff durch Wölfe. Dabei wurden 16 Schafe getötet und sechs weitere mussten eingeschläfert werden. Ein Wolfsberater bestätigte am Sonntag den Riss gegenüber dem NDR in Niedersachsen. Laut Landwirtschaftskammer war die Weide unzureichend gesichert.

Im Landkreis Stade war offenbar ein ganzes Wolfsrudel am Werk, als in einer Herde mit 112 Schafen die Hälfte der Tiere einem Wolfsriss zum Opfer fiel.

Wölfe gruben sich unter dem Zaun durch

Wie Anwohnerinnen und Anwohner gegenüber dem NDR berichteten, war das Feld mit Zäunen gesichert. Leider hat das nicht ausgereicht. Offensichtlich konnte sich mindestens ein Wolf unter dem Zaun durchbuddeln. Zeugen berichteten von einer regelrechten Schneise, die durch die Herde auf der Koppel geschlagen worden sei. Auf einer größeren Fläche befanden sich demnach viele Tierkadaver. Die Umzäunung der Weide entsprach offenbar nicht vollständig den Richtlinien, wie die Landwirtschaftskammer am Montag mitteilte. Auf der einen Seite fehlte demnach ein sogenannter Untergrabschutz, wodurch sich der oder die Wölfe unter dem Zaun hindurchbuddeln konnten.

Obwohl sich die Wölfe in Deutschland immer mehr ausbreiten, wird ihr Schutzstatus bisher nicht herabgestuft. Die europäische Population der Wolfes ist aber nicht gefährdet.

Wölfe zeigen sich von Menschen unbeeindruckt

16 Schafe wurden nach Auskunft einer Egestorfer Tierärztin direkt durch einen Wolf getötet. Mindestens sechs weitere habe man einschläfern müssen, hieß es. Die Weide grenzt nach Zeugenaussagen an ein Wohngebiet. Die Wölfe zeigen sich von Menschen unbeeindruckt, sagte die Tierärztin gegenüber dem NDR. Für sie kommt der jüngste Riss nach eigener Aussage nicht überraschend. Sie berichtet von Wölfen, die mittlerweile selbst tagsüber durch den Ort im Landkreis Harburg liefen und sich von Menschen unbeeindruckt zeigten. 

CDU will sofortige Unterrichtung zu weiteren Wolfsrissen

„Die CDU-Fraktion hat eine sofortige mündliche Unterrichtung durch die Landesregierung in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz zu den Wolfsrissen, die sich nach dem Ende des Plenums in der vergangenen Woche u.a. im Landkreis Harburg ereignet haben, beantragt“, erklärte die umweltpolitische Sprecherin Verena Kämmerling in einer Pressemitteilung.

Die Fraktion habe darum gebeten, die Ausschussmitglieder über die dem Umweltministerium vorliegenden Informationen zu diesem Ereignis und ggf. weiteren Rissereignissen sowie zu den geplanten weiteren Schritten im Rahmen des Wolfsmanagements zu unterrichten.

Die Weidetierhalter in Niedersachsen könnten das Leid ihrer Tiere nicht mehr ertragen, hieß es weiter. . „Angesichts der sich häufenden Wolfsrisse in Niedersachsen und der hohen gesellschaftlichen Brisanz der Rissereignisse ist eine sofortige Unterrichtung durch die Landesregierung dringend geboten“, so die Umweltpolitikerin. 

„Die Dramatik der Wolfsrisse ist beim Umweltminister und den regierungstragenden Fraktionen angekommen, die unserem Antrag auf sofortige Unterrichtung nachgekommen sind. Leider hat sich erneut bestätigt, dass der Umweltminister über Ankündigungen und vage Versprechen bei der Lösung des Wolfsproblems nicht hinauskommt“, so Kämmerling abschließend.

Mit Material von NDR, CDU

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