Die Grünen haben die Wolfspolitik der Landesregierung als gescheitert bezeichnet.
Die beiden in Niedersachsen getöteten Wölfinnen seien "im wahrsten Sinne des Wortes ein Bauernopfer", so Christian Meyer, Grünen-Fraktionsvize und naturschutzpolitischer Sprecher. Bislang sei kein einziger Problemwolf erlegt worden.
Offensichtlich könnten die von Umweltminister Olaf Lies beauftragten Schützen die gesuchten Wölfe nicht nach Alter und Geschlecht identifizieren. Meyer kritisierte, dass die getöteten Tiere in keinem Zusammenhang mit Wolfsübergriffen stünden.
"Wild-West-Methode"
Meyer gab an, dass es sich nach Ansicht des Bundesumweltministeriums und des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in beiden Fällen um Welpen handele.
"Diese Wild-West-Methode, einfach irgendwelche Tiere abzuschießen, hat jetzt zwei Welpen das Leben gekostet und ist unvereinbar mit dem strengen Schutzstatus des Wolfes", so Meyer weiter. Diese Praxis müsse sofort beendet werden.
Meyer erklärte, der Minister habe "sich verrannt", weil er die Besenderung von Wolfsrudeln für gezielte Abschüsse seit drei Jahren aufgegeben habe. Pauschale Abschussfreigaben seien ein Verstoß gegen den Naturschutz und schützten kein einziges Weidetier.
Mit einer Ausnahmegenehmigung wurde Ende Februar eine Wölfin im Raum Ebstorf im Landkreis Uelzen erlegt, Mitte Februar war bei Löningen im Landkreis Cloppenburg ein weibliches Tier abgeschossen worden. Das in der Gegend ansässige sogenannte Herzlaker Rudel hatte seit September 2018 etwa 500 Schafe gerissen. Die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss bezog sich allerdings auf einen männlichen Wolf, dem die Risse überwiegend zugeordnet werden konnten.