Wertschätzung – nicht nur in Euro und Cent – wünschen sich Niedersachsens Landwirte in der Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Ein Treffen gab es jetzt in Minden bei Edeka.
Seit Monaten schwelt die Debatte um Preise für Milch und Fleisch, um die reelle Bezahlung der Erzeuger für Obst, Gemüse und Getreide. Es gab Proteste, Gespräche vor und hinter den Kulissen. Ein Dutzend Berufskollegen, darunter das Präsidium des Landvolk Niedersachsen sowie Vertreter von Land schafft Verbindung (LsV), Basisbauern und Junglandwirten waren bei der norddeutschen Verwaltung von Edeka in Minden, um in mehreren Arbeitsgruppen gemeinsam mit dem Konzern (regionale) Marketingstrategien auszuloten.
Sinkende Preise für Schlachtschweine
Dass bei den Landwirten von den steigenden LEH-Gewinnen im vergangenen Jahr noch nichts angekommen ist, zeigen die neuen Zahlen: Im Dezember 2020 gingen die Preise für Schlachtschweine im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Prozent zurück, die der tierischen Erzeugnisse um 15,5 Prozent. Der Preis für Speisekartoffeln sank um mehr als 50 Prozent. Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt nahmen um 9,1 Prozent ab.
Landvolkpräsident Holger Hennies zufrieden
Die Situation der Milchviehhalter bleibt weiterhin angespannt: Einige Molkereien mussten aufgrund der schlechteren Erlöse aus Butter und Käse jetzt ihre Milchauszahlungspreise nach unten korrigieren. Gleichzeitig ist die Kostenbelastung für die Betriebe unvermindert hoch. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies nun zufrieden mit den Gesprächen in Minden: "Wir haben gemeinsam beschlossen, dass der Händler die regionalen Produkte stärker bewirbt und dass die Herkunft aus Deutschland klar gekennzeichnet werden soll." Denkbar wäre eine Kampagne mit Erzeugern aus Niedersachsen. "Viele weitere Aktivitäten sind aber dringend nötig. Entscheidend ist die Verbindlichkeit der Verabredungen aller LEH-Konzerne."