Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen wird auch das Thema Jagd aufgeführt. Das kürzlich geänderte Jagdgesetz soll auf den Prüfstand.
Vor wenigen Tagen wurde der neue Koalitionsvertrag von SPD und den Grünen vorgestellt. Neben dem Verbot des Abschusses von wildernden Hunden und Katzen wollen die beiden Regierungsparteien auch noch weitere Dinge, welche die Jagd betreffen, angehen.
Liste der jagdbaren Arten auf dem Prüfstand
So heißt es dort: „Wir werden das Niedersächsische Jagdgesetz im Dialog mit der Jägerschaft im Hinblick auf ökologische, wildbiologische und ethische Kriterien sowie den Tierschutz überprüfen.“ Man wolle dabei vorranig die Liste der jagdbaren Arten überarbeiten. Auch die „Wald-Wild-Problematik“ will die Koalition weiter angehen. So müssen „Eingriffe in den Wildtierbestand auf mit dem Ziel des Umbaus von Wirtschaftsforsten zu klimafesteren und artenreicheren Wäldern in Einklang gebracht werden“ heißt es im Koalitionsvertrag.
Wald vor Wild und das Ende der Baujagd?
Für das Prädatorenmanagement und Niederwildhege könnten in Niedersachsen harte Zeiten bevorstehen. So soll nicht nur der Einsatz von Totschlagfallen untersagt, sondern auch das Ende der Baujagd überprüft werden. Zudem will man die Ausbildung von Jagdhunden „an lebenden Tieren“ verbieten und der „Betrieb von Schliefenanlagen wird entsprechend ausgerichtet“, heißt es weiter. Auch die Thematik „Nachtjagd“ mit Nachtsichttechnik könnte in Niedersachsen bald schon wieder Geschichte sein. Die beiden Parteien wollen mit „organisierten Jägern“ das Thema „Jagd mit Nachtsichtgeräten“ evaluieren. Wozu? Das ist noch unklar.
Kommt in Niedersachsen künftig auch „Wald vor Wild“? So heißt es, dass die Jagd auf Landesfläche „ökologisch“ ausgerichtet werden muss. Auch in die Erstellung der Abschusspläne müssen nach Ansicht der SPD und Grünen „forstwirtschaftliche Grundsätze“ stärker einfließen. Um noch effektiver Strecke machen zu können, wolle man auch die „Regiejagd über Begehungsscheinen mehrjährigen Verpachtungen“ vorziehen.
Warum SPD und Grüne an das Jagdgesetz ranwollen, ist unklar. Erst im Mai diesen Jahres war das Gesetz unter CDU und SPD novelliert worden. Gegenüber der Redaktion von "Pirsch" gab die Landesjägerschaft Niedersachsen an, dass man nach der Regierungsbildung in Gespräche mit den zuständigen Ministerien eintreten werde, "um z.T. relativ offen gehaltenen Formulierungen aber auch die aus unserer Sicht sehr kritischen Punkte anzusprechen." Je nach Verlauf der Gespräche wolle man seine Handlungsoptionen danach ausrichten.