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Kommunen wollen Schottergärten eindämmen
Schottergärten: Eine graue Steinwüste. Trotzdem sind sie immer beliebter, ökologisch sind sie jedoch katastrophal. Umweltschützer und Kommunen sagen diesen trostlosen "Gärten" den Kampf an.
Im Naturschutzgesetz von Bremen sind sie bereits verboten, in Niedersachsen noch nicht. Umweltschützer wollen, dass das Land gegen die Schotterwüsten vorgeht.
Das Problem ist kein rein ästhetisches, sondern weit bedeutender. Denn in Schottergärten kann nichts leben. Insekten oder Vögel finden hier keine Nahrung. Zudem gelangt kein Regenwasser mehr ins Erdreich, wenn unter dem Schotter eine Folie liegt, die verhindern soll, dass Pflanzen sich einen Weg durch den Schotter bahnen.
In der Niedersächsischen Bauordnung heißt es bereits 1995: "Die nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke müssen Grünflächen sein, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind." Eigentlich sind Schottergärten somit nicht erlaubt. Kontrollen müsste die Bauaufsicht durchführen. Bau- und Umweltminister Lies weist jedoch darauf hin, dass die Bauaufsichtsbehörden ausgelastet seien. Er will auf Appelle und Aufklärung setzen. Den Naturschützern geht das nicht weit genug.
Leider ist der Schottergarten auf dem Vormarsch, gerade in Neubaugebieten. In Sarstedt macht man daher einen Anfang und will Schottergärten zukünftig verhindern: Der Stadtrat hat für alle Neubaugebiete den Hinweis in die Bebauungspläne aufgenommen, dass dort Grundstücke möglichst grün anzulegen seien.