Die LWK Niedersachsen warnt: Die Virusbelastung in den Pflanzkartoffelvermehrungen ist deutlich höher als in Normaljahren.
Die Aberkennungsquote in Niedersachsen liegt üblicherweise zwischen 4 und 6 %. In diesem Jahr sind jedoch mehr als 11 % der erfolgreich feldbesichtigten Fläche betroffen. Damit ist die Virusbelastung des Pflanzguts höher als in den Vorjahren (siehe Tabelle zur Virustestung unten).
Alte Regelung fällt weg
Durch den Wegfall der alten Regelung ist eine Verschärfung und damit Qualitätsverbesserung zu Gunsten des Pflanzgutkäufers gesetzlich verordnet worden. Weggefallen ist damit die Differenzierung schwere/ leichte Symptomausprägung in der Pflanzkartoffelverordnung seit 2016 und den bis dahin möglichen Umrechnungsfaktoren leicht/ schwer von 1:5 in der Feldbesichtigung und 1:4 in der Augenstecklingsprüfung.
Gleichzeitig führt dies gerade in Problemjahren auch zu einer Erhöhung der Aberkennungsrate im Feld und in der Virustestung.
Schwache Resistenzeigenschaften als Problem
Zurzeit laufen noch Wiederholungstests mit einer erhöhten Knollenzahl, um einen Teil der aberkannten Vorhaben noch zu retten. Am Schluss wird aber eine Aberkennungsrate von rund 10 % bleiben.
Viruskrankheiten spielen weiter eine wichtige Rolle, betroffen sind vor allem Sorten mit schwachen Resistenzeigenschaften. Dort ist sicherlich die größte Stellschraube zur Reduzierung von Virusproblemen.
Mehr über die Gründe der Virusbelastung lesen Sie in der LAND & FORST 49/19.