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Moorschutz: Lies will Anreize schaffen
Der Moorschutz geht nur langsam voran. Umweltminister Olaf Lies will Anreize schaffen, Landvolkpräsident Holger Hennies sieht das emotionale Thema als Großprojekt über Jahrzehnte.
Mit dem Moorschutz geht es nur langsam voran. Das betrifft Niedersachsen besonders, denn hier liegen 38 Prozent aller Moorflächen in Deutschland.
Umweltminister Lies will Anreize schaffen, die Nutzung der Moorgrundstücke abzutreten oder sie anders zu bewirtschaften. "Der Landwirt, der auf einer nasseren Fläche wirtschaftet, bekommt die CO2-Emissionen, die er einspart, ausgezahlt und ist dann Landwirt, Naturwirt und Klimawirt", sagt Lies. Der Bund unterstützt das finanziell: 300 Millionen Euro stellt er bis 2025 für den Moorschutz zur Verfügung.
Was kommt nach der Freiwilligkeit?
Anreize funktionieren aber nicht immer - was kommt dann? Lies sieht dann ein Ende der Freiwilligkeit. "Wenn der Verhandlungsprozess nicht gelingt, muss es andere Möglichkeiten geben. Wenn wir völlig frei von Druckmitteln bleiben, dann werden wir immer Einzelne haben, die sich weigern. Und dann kommen wir beim Klimaschutz nicht voran."
Er betont, dass mit einer Enteignung auch immer Entschädigungen, Ausgleichsflächen und Geldangebote einhergingen.
Ein Jahr als Landvolkpräsident - Rückblick und Ausblick
Ein Projekt für Jahrzehnte
So komme man jedoch nicht weiter, findet Landvolkpräsident Holger Hennies. Vor allem im Nordwesten Niedersachsens lägen viele wichtige Grünlandflächen in Moorgebieten.
Für Niedersachsen habe der Moorschutz als Projekt eine riesige Dimension - es geht um 200.000 Hektar Fläche. Das Projekt "Moorschutz"“ werde sich über etliche Jahrzehnte hinziehen. Für 2022 ist das Thema deshalb eines seiner Hauptanliegen.