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Niedersachsen hat die zweitmeisten Wolfsrudel
Im Ländervergleich hat Niedersachsen die zweitmeisten Wolfsrudel in Deutschland. Das Wachstum war allerdings etwas geringer.
Im Monitoringjahr 2021/22 ist die Zahl der in Niedersachsen registrierten Wolfsrudel ein wenig gesunken. Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) gab es 34 Rudel zwischen dem 1. Mai 2021 und dem 30.April 2022. Im Jahr zuvor war es ein Rudel mehr. Zusätzlich wurden in Niedersachsen zehn Wolfspaare und fünf sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen.
Landesjägerschaft nennt andere Zahlen
Die Landesjägerschaft gibt jedoch höhere Zahlen an: Sie nennt 44 Rudel und fünf Einzelwölfe als Population. Das geht aus dem Bericht zum dritten Quartal 2022 hervor, der Beobachtungen bis zum 30. September 2022 erfasst. Die BfN-Statistik gibt Niedersachsen als das Bundesland mit der zweithöchsten Rudel-Anzahl an, nur Brandenburg hat mit 47 Rudeln noch mehr. Bundesweit gebe es 161 Wolfsrudel, zusätzlich wurden 43 Wolfspaare und 21 sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Im Jahr zuvor waren es 158 Rudel. „Das ist ein natürliches Wachstum und ein etwas geringerer Anstieg als in den Vorjahren“, sagte die Leiterin des Fachgebietes zoologischer Artenschutz beim BfN, Sandra Balzer. Für das Wolfsmonitoring haben die Bundesländer mehr als 30.000 Hinweise ausgewertet.
Umweltminister wollen Studie abwarten
Wolfsrisse an Nutztieren sorgen immer wieder für Diskussionen zwischen Weidetierhaltern und Naturschutzverbänden. Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter fordern ein Wolfsmanagement mit Bestandsregulierung. Bei der jüngsten Umweltministerkonferenz hatten die Ministerinnen und Minister beschlossen, dass sie bis zur nächsten Sitzung im Frühjahr eine Studie zur Wolfspopulation in Deutschland abwarten und dann weitere Schritte beraten wollen. 148 Wölfe wurden laut BfN im Berichtsjahr tot gefunden. Die meisten davon (102) starben bei Verkehrsunfällen. Immerhin 13 wurden demnach aber auch illegal unter Missachtung des Tierschutzgesetzes getötet.