Wer hat die ältesten Lebensmittel in Niedersachsen - und isst diese noch? Das will das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) wissen.
Linsen aus 1989 - die Sieger stehen fest
3. April:
Nun wurden die Sieger der Aktion gekürt.
Die drei Gewinner haben Fotos mit erkennbarem MHD eingeschickt. Dazu gehören ein Apfelmus (Oktober 2020), ein Frischkäse (Juni 2021) und ein Schwarzbrot von 2012. Das älteste eingereichte Produkt waren Linsen, haltbar bis März 1989. Die Einsenderin aus Osterholz-Scharmbeck kochte mit ihnen eine Suppe.
Unter den Einsendungen waren allein neun Produkte mit MHD aus den 1990er Jahren. Darunter waren Rum-Backaroma, Muskatnüsse und Bohneneintopf.
Zu schade für den Müll
Das geht doch noch und schmeckt auch noch! Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, müssen nicht im Müll landen. Das zeigt das ZEHN mit einer Challenge – und sucht dafür bis zum 28. April die ältesten, essbaren Lebensmittel Niedersachsens. Am 2. Mai, dem Tag der Lebensmittelverschwendung, werden alle Einsendungen auf der Website des ZEHN veröffentlicht.
Was kann man noch essen, obwohl es abgelaufen ist?
Ist der Joghurt noch genießbar, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) schon zwei Wochen überschritten ist? Und was tun mit den Nudeln, die seit Jahren versteckt im Vorratsschrank liegen? Fast die Hälfte der in Deutschland wegen überschrittenem MHDs weggeworfenen Produkte sind laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ungeöffnet – dabei sind sie oft noch essbar und lecker.
Vom 12. bis zum 28. April können Niedersächsinnen und Niedersachsen ein Foto von genießbaren Lebensmitteln, deren MHD überschritten ist, an das ZEHN schicken. Das MHD sollte auf dem Bild gut erkennbar sein. Außerdem gehört zur Einsendung eine kurze Erläuterung oder ein Bild, wie das Produkt lecker verwertet wurde. Unter allen Teilnehmenden werden drei Sets mit hochwertigen, dekorativen Vorratsgläsern verlost.
Vier Monate Lebensmittelproduktion pro Jahr nur für den Müll
Der Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai wurde erstmals 2016 symbolisch vom WWF ausgerufen. Der Hintergrund: Alle Lebensmittel, die von Anfang des Jahres bis zum 2. Mai produziert werden, landen statistisch gesehen im Abfall. Auch in privaten Haushalten entsteht ein großer Teil der Lebensmittelabfälle: Etwa 85 kg Lebensmittel und Getränke werden pro Person und Jahr entsorgt. Besonders junge Menschen werfen viel weg - die Challenge soll daher gerade diese erreichen.
„Sehen, riechen, schmecken“: Mit den eigenen Sinnen kann man überprüfen, ob Produkte noch genießbar sind. Denn: Das MHD zeigt nicht, bis wann ein Produkt verzehrt werden darf. Bis zum Ablauf des Datums garantiert der Hersteller lediglich, dass Eigenschaften wie Farbe, Konsistenz oder Geschmack des Produkts unverändert sind.