In Bad Zwischenahn untersuchen Experten, welche Baumarten sich als "Straßenbäume der Zukunft" eignen.
Krankheiten und Schädlinge sowie die Folgen des Klimawandels beeinträchtigen die Vitalität deutscher Straßenbäume. Da bislang lediglich sechs Arten, darunter Stieleichen, Hainbuchen oder Eschen und deren Sorten, den größten Teil der Straßenbäume ausmachen, ist eine Erweiterung der Artenauswahl unumgänglich.
Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in Bad Zwischenahn beteiligt sich an dem Netzwerk „Zukunftsbäume“: Insgesamt acht Universitäten und Versuchsanstalten sichten deutschlandweit Straßenbäume. 571 Baumarten und -sorten müssen den aufwendigen Langzeittest bestehen.
Welcher Baum ist robust genug?
In Bad Zwischenahn untersuchen die LWK-Baumschul-Fachleute, wie gut sich 36 neue Sorten zur Anzucht eignen. Ermittelt wird unter anderem, welcher Aufwand nötig ist, um einen gut gewachsenen Baum zu erziehen. Die wenigen, über lange Zeit verwendeten „Allerweltsarten“ wie beispielsweise die trockenheitsempfindliche Hainbuche oder die krankheitsanfällige Esche sind nur noch eingeschränkt als Straßenbäume einsetzbar.
„Das Ziel muss sein, die Baumartenvielfalt in den Städten zu erhöhen, um das Risiko zu verringern, dass weitere neue Schädlinge und Krankheiten die Vielfalt der uns zur Verfügung stehenden Arten und Sorten noch weiter verringern“, sagt Dipl.-Ingenieur Björn Ehsen, der den Versuch betreut.
Test kann 20 Jahre dauern
Wer den norddeutschen Straßenbaum der Zukunft finden will, muss einen langen Atem haben: Zwischen der ersten, testweisen Anpflanzung und der endgültigen Empfehlung, dass sich ein Baum tatsächlich als Zukunftsbaum eignet, können mitunter 20 Jahre liegen.