Hiervon die XXL-Version: Das Giga-Projekt einer Biogasanlage am Küstenkanal im Saterland sorgt für Zündstoff. (Symbolbild)

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Imke Harms | am

Dicke Luft in Niedersachsen: XXL-Biogasanlage sorgt für Ärger

Die Bürgerinitiative „Sauberer C-Port“ fordert Politik und Verwaltung auf, die geplante Ansiedlung von zwei Mist und Gülle verarbeitende Anlagen am C-Port in der Nähe von Friesoythe abzulehnen.

Am Küstenkanal zwischen Friesoythe und der Saterland entsteht eine der größten Biogasanlagen Europas. Insgesamt werden hier im Oldenburger Münsterland mehr als 40 Gärbehälter im C-Port errichtet. Dazu wird es Technikhallen, Pelletierhallen, Werkstatthallen sowie die Hallen zur Substratlagerung geben. Voraussichtlich im Herbst soll mit der Inbetriebnahme der Anlagen begonnen werden, es ist der erste Bauabschnitts des Millionenprojektes, wie Simon Detscher, Geschäftsführer der Revis Bioenergy GmbH aus Münster, die die Biogaslange in Friesoythe baut, mitteilt. Anfang 2025 soll die gesamte Anlage betriebsbereit sein.

Bürgerinitiative fordert Ablehnung der XXL-Biogasanlage

Das Großprojekt ruft von Beginn an die Anwohnerinnen und Anwohner auf den Plan, sie befürchten Geruchs-, Umwelt- und Verkehrsbelastung. Die Bürgerbewegung Saterland und Umgebung kämpft mit juristischen Mitteln gegen den Bau der Anlage. Zwei Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg laufen.

Und die Bürgerinitiative „Sauberer C-Port“ fordert jetzt Politik und Verwaltung auf, die geplante Ansiedlung abzulehnen, wie die Münsterländische Tageszeitung (MT) berichtet. Die geplante Biogasanlage der Firma Revis Bioenergy (Münster) berge „ein unkalkulierbares Risikopotenzial“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative. Durch die zusätzlich von der Firma Kaskum (Friesoythe) geplante Anlage zur Aufbereitung von Schweinegülle werde dieses Gefährdungspotenzial noch verstärkt.

Biogasanlage im Bau (Symbolbild)

Gesundheitsrisiko durch Mega-Biogasanlage?

„Wer in nur 4000 Metern Entfernung zum fast 11.000 Einwohner zählenden Stadtkern Friesoythes eine der größten industriellen Biogasanlagen Europas genehmige und bauen lasse, nimmt billigend Gesundheitsrisiken in Kauf“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Bürgerinitiative verweist in diesem Zusammenhang auf eine Aussage des Bundesumweltamtes. Die Behörde spricht auf ihrer Internetseite ebenfalls von einem „erheblichen Risikopotenzial“. In Biogasanlagen würden große Mengen extrem entzündbarer und klimaschädlicher Gase erzeugt, zudem seien dort große wassergefährdende Stoffe in Form von Gülle, Substraten oder Gärresten vorhanden. „Trotz dieses Risikopotenzials sind bisher keine ausreichenden und rechtsverbindlichen Anforderungen zum Schutz von Umwelt und Nachbarschaft für die Errichtung und den sicheren Betrieb von Biogasanlagen festgelegt“, zitiert die BI das Bundesumweltamt.

Für Biogasanlagenbetreiber bieten sich durch die Situation auf den Energiemärkten neue Chancen.

Christian Meyer unterstützt Großprojekt in Friesoythe

Vor diesem Hintergrund appelliert die BI an die regionalen Vertreter aller Parteien im Landtag und im Bundestag, nicht zuzulassen, „dass die Ansiedlung der beiden Güllefabriken mit Steuergeldern subventioniert“ werde. Niedersachsens Umweltminister indes hatte sich am Dienstag bei einem Besuch in Friesoythe klar positioniert und sich für den Bau der beiden Anlagen am C-Port ausgesprochen, so die Lokalzeitung weiter.

Mit Material von Münsterländische Tageszeitung, noz

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