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300 verhungerte Schweine: Landwirt bekommt Geldstrafe
Der Landwirt aus Hilter, der 300 Schweine nicht mehr versorgte, hat vom Amtsgericht Bad Iburg eine Geldstrafe erhalten.
Der 65-Jährige hatte im Herbst vergangenen Jahres etwa zwei Monate lang die in einem gepachteten Stall gehaltenen Tiere nicht gefüttert. Er hatte sich Ende November vergangenen Jahres beim Landkreis selber angezeigt. Die Tiere waren verhungert und hatten sich gegenseitig kannibalisiert. Heute (29. Juni) wurde der Landwirt vor dem Amtsgericht Bad Iburg wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und zu einer Geldstrafe von 9.100 Euro verurteilt.
Neben der Geldstrafe sollen vom Vermögen des Landwirts auch mehr als 11.000 Euro eingezogen werden. Das entspricht dem Wert des Tierfutters, was der Landwirt in dem Zeitraum nicht an die Tiere verfüttert hatte.
Landwirt hatte keine Erklärung
Der Landwirt gab in der Verhandlung an, er habe keine Erklärung dafür, warum er die Tiere nicht versorgt habe. Er könne sich daran nicht mehr erinnern und sei wegen der Arbeit überlastet gewesen. Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem 65-Jährigen, an einer Depression erkrankt gewesen zu sein. Er habe sich überlastet gefühlt und die Versorgung der Tiere erst aufgeschoben, dann komplett verdrängt.
Er bewirtschaftete zwei Betriebe, seinen Stammhof, wo er mit seiner Familie wohnt, und den gepachteten Hof wenige Kilometer entfernt.
Keine verminderte Schuldfähigkeit
Der Richter sah jedoch keine verminderte Schuldfähigkeit gegeben. Der Angeklagte sei studierter Landwirt mit langjähriger Berufserfahrung und hätte den Zustand der Schweine bemerken müssen. Auch deshalb, weil er sich in einem weiteren Stall auf dem Hof zeitgleich um zahlreiche Kälber gekümmert habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.