Oldenburg/Osnabrück: Auf einen Schnack mit dem Landwirt
In Oldenburg und Osnabrück waren gestern die Landwirte los. Sie diskutierten mit Passanten, verteilten Käse, Äpfel und Infotexte.
Einer Kuh den Hals tätscheln, mal in einem Traktor sitzen und mit Landwirten schnacken? Landwirte in und um Osnabrück und in Oldenburg haben gestern (10. Dezember 2019) das Gespräch mit interessierten Passanten gesucht - zu aktuellen Themen in der Landwirtschaft: zum Insekten-, Grundwasser- und Klimaschutz und den Bauernprotesten.
Man solle mit uns reden und nicht über uns: Das forderten die Landwirte einmal mehr. Zu Glühwein, Kakao und Keksen bedankten sie sich auch für den großartigen Empfang zu den Großdemonstrationen in den Städten in den vergangenen Wochen.
Kommentar von Katja Schukies: Viele Instrumente - gutes Orchester
Thomas Edison sagte einmal: „Erfolg hat nur derjenige, der etwas tut, während er auf den Erfolg wartet“. Da steckt viel Wahres drin. Auch für die Landwirte, die darauf warten, dass Politik und Gesellschaft endlich zuhören. Und ihren Entscheidungen den dringend benötigten wissenschaftlich fundierten Sachverstand zugrunde legen.
Während sie darauf warten, tun die Landwirte bereits etwas. Sie haben ihre Tierbestände reduziert. Sie haben das Ausbringen ihres Stickstoffdüngers reduziert. Und sie kümmern sich in vielen Projekten um den Erhalt der Artenvielfalt. Das ist Anerkennung wert.
Doch damit die kommt, müssen die Landwirte noch etwas Weiteres tun: Mit den Menschen reden. Derzeit stehen Demos und Mahnwachen im Vordergrund. Unendlich viel Basisarbeit läuft jedoch auch im Hintergrund. Sei es durch die Akteure von „Transparenz schaffen“, diejenigen, die ihre Türen für Schulklassen öffnen oder die, die in den Innenstädten mit Samentütchen das Gespräch mit den Verbrauchern suchen. Ganz zu schweigen von den Betrieben, die ihre Hoftore für den Tag des offenen Hofes weit aufmachen – sie alle sind wertvoll für die Öffentlichkeitsarbeit.
Auch in einem guten Orchester ist jedes einzelne Instrument wichtig.