Für Landwirt Rainer Böwer ist die Aufbereitung der Gärreste aus seiner Biogasanlage sehr wichtig, auch wegen der neuen Düngeverordnung und den roten Gebieten. Jetzt hat er die Lösung gefunden.
Rainer Böwer aus der Bauernschaft Haferkamp in Merzen, Landkreis Osnabrück, beschäftigt sich schon länger mit der Separation von Gärresten/Gülle. Auf dem Betrieb hat die Sauenhaltung Tradition.
Momentan werden 749 Sauen im geschlossenen System gehalten. In sechs Außenställen werden die Ferkel gemästet, gewirtschaftet wird auf 350 ha. "8.000 bis 10.000 Kubikmeter Mastschweinegülle haben wir immer abgegeben. Ferkel- und Sauengülle nutzen wir in der Biogasanlage. Das Substrat bleibt auf dem Betrieb", erklärt Böwer. Dann hörte er von der Dekanterzentrifuge der Firma Bösing aus dem westfälischen Vreden.
Schweinegülle ist ein Kostenfaktor
Die Schweinegülle musste natürlich auf die Straße und wurde so zu aufnehmenden Betrieben transportiert und war ein Kostenfaktor. Die Separierung wurde im Betrieb Röwer aber immer wieder mal ausprobiert. Doch der Erfolg blieb aus: In der festen Phase waren zuwenig Nährstoffe und in der flüssigen einfach zuviel, auch viel Phosphor.
Seit August vergangenen Jahres setzt er auf die Dekanterzentrifuge. Um die 10.000 Kubikmeter Gülle habe er seitdem durch die Zentrifuge schicken lassen. Jetzt passe es gut mit den Nährstoffen in der festen Phase und die flüssige könne auf dem Betrieb bleiben. Gerade beim Phosphor liege man jetzt z.B. 0,8 kg im Kubikmeter. Der Betrieb liegt mit seinen Flächen weitgehend im roten Gebiet.
"Mit dieser Zentrifuge erreichen wir gute Ergebnisse auf Biogasbetrieben, die hohe Anteile Schweinegülle, Geflügelmist oder Getreide einsetzten. Wir schaffen es bis zu 85 Prozent Phosphor abzuscheiden und eine Dünngülle mit einem ausgewogenem N/P-Verhältnis zu separieren", sagt der Unternehmer. Man könne dann gut diese Wirtschaftsdünger in die ackerbaulichen Planungen einbeziehen.

Durch die mobile Dekanterzentrifuge zur Gülle- und Gärrestseparation kann man Nährstoffe vom Betrieb exportieren und, gerade in den Wintermonaten, Lagerraum einsparen. © Leymann
Zentrifuge nicht für jeden Betrieb geeignet
Doch passe dieses System mit der Dekanterzentrifuge nicht auf jeden Betrieb. Man merke aber, dass es immer schwieriger werde, die Dickgülle abzugeben. "Dort ,wo es Probleme auf Betrieben gibt bzw. die Gegebenheiten schwierig sind, versuchen wir in Gesprächen am Telefon und vor Ort eine Lösung zu finden", betont Bösing. Man müsse aber immer einen Vorlagebehälter haben mit dem zu separierendem Substrat und Platz haben für das Filtrat. Böwer lagert momentan 6.000 Kubikmeter Dünnphase, die auf die Ausbringung warten. Ziel ist es, bei der nächsten Separierung die Nährstoffe auf die Fläche zu fahren und neue Dünnphase, also Flüssigdünger, einzulagern.
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