Die Energiepreise explodieren. Ein Landwirt aus Glandorf will daher seine Nachbarn günstig mit Wärme aus der Biogasanlage versorgen.
Der ursprüngliche Zweck der Biogasanlage von Bernd Schräder ist die Stromerzeugung. Nun will er die Wärme, die der Gasmotor als Abwärme produziert, günstig verkaufen. Bei seinem ersten Biogas-Kraftwerk nutzte der Landwirt die Wärme, um einen Schweinestall zu beheizen. Nun ist das Kraftwerk gewachsen, und es ist mehr Wärme da, als der Landwirt nutzen kann. Für die Versorgung der Nachbarschaft mit Fernwärme hat er derzeit 3,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr übrig. Grob geschätzt etwa soviel, wie 100 Vier-Personen-Haushalte benötigen. Die Wärme entweicht derzeit noch in die Umgebung.
Günstige Fernwärme aus der Biogasanlage
Wenn die Finanzierung steht, können die Fernwärmeleitungen von Schräders Betrieb am Höfeweg zu den Häusern südlich davon verlegt werden. Auch wenn die Kalkulation noch nicht abgeschlossen ist, so stehe doch schon fest, dass das Heizen für die Nachbarn auf jeden Fall billiger als mit Öl oder Gas werde.
Für den Fall, dass zeitweise zu wenig Abwärme entstehen könnte, hat Schräder einen 500 Kubikmeter fassenden Pufferspeicher errichtet. Die Akzeptanz bei den potenziellen Kunden ist groß. 20 Interessenten hätten laut Schräder sein Angebot sofort angenommen. Wenn alles wie geplant läuft, könnten die ersten schon Weihnachten mit der Abwärme aus Schräders Biogasanlage heizen.