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Tiertransporte: Polizei wird für Kontrollen geschult
Gestern (26. Oktober) hat die Polizeidirektion Osnabrück auf der Autobahn 33 verschärft Vieh- und Tiertransporter untersucht. Bei der Kontrollaktion sollten die Beamtinnen und Beamten besonders auf die Einhaltung tierschutzrechtlicher Bestimmungen achten und für solche Transporte sensibilisiert werden.
Gestern Morgen (26. Oktober) überprüften die Beamten rund um Einsatzleiter Frank Krämer mehrere Viehtransporter auf der a 333 im Teutobuger Wald an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Hier treffen zwei Hochburgen der deutschen Tierhaltung zusammen: Denn wer Schweine oder Rinder aus der niedersächsischen Weser-Ems-Region zum Schlachtunternehmen Tönnies nach Rheda-Wiedenbrück transportieren will, muss über die A 33 fahren.
Die Bilanz des Einsatzes:
Bei der Kontrollaktion wurden rund 22 Fahrzeuge angehalten und 35 Verstöße festgestellt. Acht davon richten sich gegen die tierschutzrechtlichen Bestimmungen. Insgesamt untersagten die Beamten fünf Transportern die Weiterfahrt und behielten 4.020 Euro als Sicherheitsleistungen ein. Bei den Kontrollen schauten sich Krämer und seine Kollegen die Papiere der Lkw-Fahrer und die Frachtbriefe des Transporters genau an. Zudem untersuchten die Beamten auch die Anhänger und kletterten sogar auf die Anlieger. Dabei achteten die Polizisten auch darauf, wie viel Einstreu im Wagen lag und ob die Abteile für die Tiere zu eng waren.
Neue Regeln für Tiertransporte
Beamte sollen für Transporte sensibilisiert werden
Bei der Inspektion der Transporter wurden die Beamten von Alexander Rabitsch, einem ehemaligen Amtstierarzt aus Österreich, sowie von Iris Baumgärtner, von der Tierschutzorganisation "Animal Welfare Foundation", unterstützt. Insgesamt soll das Weiterbildungsprogramm für die Polizisten der Osnabrücker Autobahnpolizei zwei Tage dauern. Rabitsch zeigte den Beamten worauf sie bei Tiertransporten achten sollten. So lobte er einen Lkw, der Kühlventilatoren installiert hatte. Diese seien für Kurzstreckentransporte, also für Transporte, die nicht länger als acht Stunden dauern, nicht vorgeschrieben. "Er hat sie aber, das ist positiv", so Rabitsch. Allerdings mahnte er auch: "Er muss sie halt auch einschalten."
Das Verhalten der Tiere deuten
Auch kritisierte Rabitsch, dass der Fahrer des Transporters keinen direkten Zugang zu den Tieren hatte. Auch seien einige Tiere verletzt gewesen, da sie sich gerauft hatten. Doch der ehemalige Amtstierarzt weiß: "Das ist ganz normal bei Schweinen, wenn sie aus verschiedenen Buchten zusammengesetzt werden. Die kennen sich nicht und lernen sich erst im Lkw kennen und fangen das Raufen an." Ein anderer Fahrer aus Bayern hatte Kälber geladen. Laut Rabitsch seien die Tier aufgrund ihres Alters noch darauf angewiesen, Nahrung über das Nuckeln an der Zitze aufzunehmen. Eigentlich Kälbertransport sollte acht Stunden unterwegs sein und somit als Kurzstreckentransport gelten, doch der Fahrer hatte dies durch Staus nicht geschafft. Ab neun Stunden gilt ein Transport als Langstreckenverkehr, Fahrer müssten die Tier dann tränken. Dies hatte dieser Fahrer jedoch nicht getan. Laut Rabitsch hatte er zudem auch keine Zulassung für den Transport von Kälbern. "Der Fahrer wird eine Anzeige erhalten."
Was wurde noch kontrolliert?
Neben den tierschutzrechtlichen Maßnahmen untersuchten die Beamten auch die Lenk- und Ruhezeiten sowie Gewicht und Maße der Fahrzeuge. So wollen die Beamten die Verkehrssicherheit auf den Straßen erhöhen. "Insbesondere auf den Bundesautobahnen wollen wir die Verkehrssicherheit erhöhen. Denn neben den Verstößen gegen die EU-Tiertransportverordnung haben wir täglich mit Lkw-Unfällen zu tun, die oft besonders schwere Folgen haben", erklärte Laura-Christin Brinkmann, Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.