In der Seehundstation in Norddeich sind in der Saison 2020 weniger Heuler aufgezogen worden als im letzten Jahr.
131 Tiere wurden zwischen Mai und Juli in die Station gebracht und dort aufgepäppelt. Später wurden sie wieder ausgewildert.
Im letzten Jahr waren es 160 junge Seehunde. Woran dieser Rückgang liegt, konnte man in der Seehundstation nicht beantworten. Weniger Störungen der Tiere habe es nicht gegeben. "Die gab es auch dieses Jahr exorbitant viel", gab der Leiter der Station an. Es habe mehr Meldungen gegeben, aber es seien weniger Seehunde eingeliefert worden.
Einen Grund für die gestiegenen Meldezahlen sieht Stationsleiter Lienau darin, dass die ersten Corona-Lockerungen mit dem Beginn der Geburten- und Aufzuchtphase der Seehunde im Mai zusammenfielen. Im Juni werden die meisten Seehunde geboren. In dieser Zeit seien auch viele Urlauber an die Küste gekommen.
Corona setzte die Seehundstation wirtschaftlich unter Druck, denn die Arbeit der Station finanziert sich zu 97 Prozent aus dem Eintritt der Besucher und Spenden. Aufgrund der Corona-Beschränkungen brachen die Eintrittsgelder zeitweise weg.