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Zu hoher Dieselpreis - Nordseefischer bleiben im Hafen
Für die deutschen Fischer lohnen sich derzeit die Fangfahrten nicht - der Preis für Schiffsdiesel ist einfach zu hoch.
Vorerst verlassen die Kutter an der Nord- und Ostseeküste die Häfen nicht, der Betrieb ruht weitgehend. Der Fischerei-Verband will schnelle Hilfe. Wegen des Ukraine-Krieges habe sich der Preis für den weitgehend steuer- und zollfreien Schiffsdiesel in den vergangenen Wochen verdoppelt, berichtete der Deutsche Fischerei-Verband am Dienstag in Hamburg. Daher sei derzeit keine wirtschaftlich auskömmliche Fischerei möglich, sagte Verbandssprecher Claus Ubl.
Wenn der gebunkerte Kraftstoff aufgebraucht ist, würden noch mehr Betriebe hinzukommen, die den Betrieb einstellen. Die Situation sei dramatisch, es gebe erste Insolvenzen, so Ubl. Er verlangte möglichst unbürokratische und schnelle Hilfe. Denkbar wären staatliche Prämien für eine befristete Stilllegung eines Betriebs.
Kraftstoff frisst Hälfte des Umsatzes
Auch die meisten Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste verzichten momentan auf Fangfahrten. Sie seien für die Betriebe zurzeit nicht mehr wirtschaftlich, sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer, Dirk Sander. In normalen Jahren macht der Kraftstoff einen Anteil von bis zu 20 Prozent des Umsatzes in einem Betrieb aus. Nun seien es 50 bis 60 Prozent. Die Saison für Krabbenfischer beginnt im März und April, ob es zu Engpässen bei Krabbenfleisch kommt, ist noch offen.